Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Römisches Staatsfest
Band VI,2 (1909) S. 2853
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Fordicidia (Φορδικάλια Lyd. de mens. IV 72 p. 124, 11 W.), Fest des ältesten römischen Staatskalenders, alljährlich am 15. April (CIL Ι² p. 315) der Tellus (Οvid. fast. IV 634; Δήμητρι Lyd. a. a. O.) durch die Pontifices (Ovid. v. 630. Lyd. a. a. O.) teils auf dem Capitol (in arce Ιovis Ovid. v. 635), teils in den Curien (Ovid. a. a. O. Varro de l. l. VI 15 quod eo die publice immolantur boves praegnantes in curiis compluris) durch ein Opfer von trächtigen Kühen, fordae boves, in jüngerer Form hordae boves (daher Hordicidia Paul. p. 102 [vgl. 83], Hordicalia die Überlieferung bei Varro de re rust. II 5, 6), begangen. Die ungeborenen Kälber wurden herausgeschnitten und durch die Virgo Vestalis maxima zu Asche verbrannt (Ovid. v. 639); diese Asche erscheint sechs Tage später bei den Palilien unter den von den Vestalinnen unter das Volk verteilten Sühnmitteln (vituli favilla Ovid. v. 733). Die Angaben des Lydus a. a. O. über die Festfeier sind durch Verwechslungen mit den Floralia und den Robigalia entstellt (vgl. Th. Litt De Verrii Flacci et Cornelii Labeonis fastorum libris [Bonnae 1904] 25, 2).