Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Letzte Gattin des Kaisers Constantius_II
Band VI,2 (1909) S. 2086 (IA)
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2) Letzte Gattin des Kaisers Constantius II., mit der er sich Anfang 361 nach dem Tode der Eusebia verheiratete (Ammian. XXI 6, 4[WS 1]). Sie gebar ihm nach seinem Tod eine Tochter Constantia (Ammian. XXI 15, 6[WS 2]). Im J. 365 bei der Erhebung des Procopius war sie in Constantinopel und wurde von dem Usurpator mißbraucht, um durch sie das Heer zu gewinnen, zu welchem Zweck sie in einer Sänfte sogar seinen Feldzug begleiten mußte. Ammian. XXVI 7, 10[WS 3]. 9, 3[WS 4].

[Seeck. ]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ammianus Marcellinus 21,6,4: „Zur selben Zeit nahm er [d. h. Constantius II.] Faustina zur Frau, nachdem er vor kurzem Eusebia verloren hatte, deren Brüder die ehemaligen Konsuln Eusebius und Hypatius waren. […]“. Zit. nach Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte, Lateinisch und Deutsch und mit einem Kommentar versehen von Wolfgang Seyfarth. Bd. 2, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1970, S. 141.
  2. Ammianus Marcellinus 21,15,6: „Seine Gattin hinterließ er [Constantius II.] schwanger. Die nach seinem Tod geborene Tochter erhielt ihren Namen nach ihm und wurde, als sie herangewachsen war, dem Gratian als Gattin anvertraut“. Zit. nach Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte, übs. von Wolfgang Seyfarth, Bd. 2, S. 167.
  3. Ammianus Marcellinus 26,7,10: „Es fand sich eine günstige Gelegenheit, sie [d. h. einige kurz zuvor erwähnte „Abteilungen von Reitern und Fußsoldaten“] auf seine Seite zu ziehen: Er [d. h. Procopius] trug nämlich die kleine Tochter des Constantius, dessen Andenken in Ehren stand, auf dem Arm herum und machte den Anspruch auf die Verwandtschaft mit ihm und Julian geltend. Außerdem stellte sich noch ein weiterer, für den Augenblick günstiger Umstand ein: Zufällig war die Mutter des Mädchens, Faustina, anwesend, als ihm einige Abzeichen der kaiserlichen Gewalt in die Hände fielen“. Zit. nach Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte, übs. von Wolfgang Seyfarth, Bd. 4, 1971, S. 35.
  4. Ammianus Marcellinus 26,9,3: „Er [d. h. Valens, der gegen Procopius kämpfte] stieß jedoch überall auf hartnäckigen Widerstand, da sich alle gegen ihn verschworen hatten, vor allem aus dem Grunde, weil sein Gegner, wie oben berichtet wurde, die kleine Tochter des Constantius und ihre Mutter Faustina auf dem Marsch und, wenn es zum Gefecht ging, in einer Sänfte bei sich umherführte und so den Zorn der Soldaten anstachelte, damit sie für das kaiserliche Geschlecht, zu dem er auch sich selbst rechnete, um so kühner kämpften. Ebenso haben auch die Makedonen einst bei ihren Kämpfen mit den Illyrern ihren noch unmündigen König in der Wiege hinter ihrer Schlachtordnung aufgestellt und in der Besorgnis, er möchte als Gefangener davongeschleppt werden, ihre Gegner um so tapferer niedergerungen“. Zit. nach Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte, übs. von Wolfgang Seyfarth, Bd. 4, S. 43.