20) K. (Fabius?). Das Ineditum Vaticanum Herm. XXVII 121 gibt an, daß ein Κέσων bei Beginn des Krieges um Sicilien 490 = 264 mit einem karthagischen Gesandten verhandelt und dessen Drohungen mit der punischen Seemacht durch eine längere Rede beantwortet habe, in der er bewies, daß die Römer immer von ihren Gegnern gelernt hätten und dadurch allen überlegen geworden seien. Die Gedanken dieser Rede finden sich ähnlich bei Diod. frg. XXIII 2, 1 und 2 an der entsprechenden Stelle und lassen sich auf Poseidonios zurückführen (vgl. Wendling Herm. XXVIII 335ff.). Daß bei Κέσων an einen Fabier zu denken sei, hat der Herausgeber des Ineditums (v. Arnim Herm. XXVII 129; vgl. auch Helbig Abh. Akad. Münch. XXIII [1905] 2, 270f.) mit Recht für wahrscheinlich gehalten; aber mit der guten Polybianischen Überlieferung über den Beginn des sizilischen Krieges läßt sich diese Angabe nicht vereinigen (vgl. Bd. III S. 2669, 40ff.), und sie ist deshalb wertlos. Für die den Fabiern von der Tradition so gern zugeteilte Rolle als Gesandte Roms an auswärtige Mächte bietet das Ineditum ein neues Beispiel, und auch die Wahl des Praenomens, das bei historischen Fabiern seltener ist, als bei erfundenen, erscheint bezeichnend.