Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Karien
Band V,1 (1903) S. 1267
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Doidye (Δοιδύη aus karischem [?] Sprachgut, die Endung ύη findet sich noch in den karischen Ortsnamen Κινδύη, Πισύη [Πιτύη]; zum ersten Teil des Namens vgl. den Personennamen Δοιδάλσης). Οἱ ἐκ Δοιδύης Μακεδόνες nennt eine Ehreninschrift aus dem Dorf Palamut (d. h. Knoppereiche), 2,5 km. südlich von der Stätte des alten lydischen Apollonis in der Nähe des Lykos (Gördüktschai). Vgl. W. v. Diest Petermanns Mitt., Erg.-H. 94 Bl. I. Die Inschrift veröffentlicht von A. Fontrier Μουσ. κ. βιβλ. τ. Εὐαγγ. Σχ. περίοδ. 5, Σμύρν. 1886, σ. 64 ἀρ. φνβʹ. Schuchhardt hatte (Athen. Mitt. XIII 1888, 2) die unsichere Vermutung ausgesprochen, Δ. sei der ältere Name der hellenistischen Stadt Apollonis. Da Cistophorenmünzen von Apollonis, die diesen Namen tragen, aus der ersten Hälfte der Regierungszeit des Eumenes II. von Pergamon (um 186 v. Chr.) vorhanden sind, so kann der Name Apollonis nicht die Umnennung von Doidye sein, da D. und Apollonis noch 160 v. Chr. neben einander vorhanden waren. Vgl. F. Imhoof-Blumer Lyd. Stadtmünzen (Genf und Leipzig 1897) 26. W. v. Diest vermutet (a. a. O.) 22, D. könne bei Jajá-kjöi 7 km. nördlich von Apollonis gelegen haben, wo gleichfalls altgriechische Inschriften gefunden worden sind, Clerc Bull. hell. 1886 und Fontrier a. a. O. 59f., während freilich Reste von alten Befestigungen fehlen. G. Radet (De coloniis a Macedonibus in Asiam cis Taurum deductis, Paris 1893, 17) setzte D. bei Derekjöi (= Thaldorf, ein wenig nordwestlich von Apollonis) an, auf seiner Karte zu La Lydie et le monde grec au temps des Mermnades (Paris 1862) bei Jajá kjöi. Vgl. noch W. Ramsay Asia Minor 126. 20.