12) Diophantos von Sphettos, etwa aus dem 2. nachchristlichen Jhdt., Stifter eines Weihgeschenkes und Dankgedichtes im athenischen Asklepieion, CIA III add. p. 488. 171 a = PLG II⁴ p. 249ff.; vgl. G. Kaibel Rh. Mus. XXXIV (1882) 249f. Der Hauptteil des Gedichts ist ein Gebet, bestehend aus zwei zehnzeiligen Strophen in iambisch ausklingenden anapästischen Tetrametern (◡◡–◡◡–◡◡–◡–, Z. 18 ist σοὶ zu lesen, Z. 19 τὴν φιλ.). Da das Mass in Lucians Tragodopodagra
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angewandt wird, meinen v. Wilamowitz und Kaibel , dass es ad ipsum podagricorum usum inventum esse, und nennen es Cholanapaeste. Die Bezeichnung entspricht antiker Theorie (s. Crusius Philol. LIII 223), aber die sinnige Ableitung der Form von dem Inhalt der Verse ist doch kaum haltbar. Diese Anapaestiamben sind eines der beliebtesten Masse der späten Hymnenpoesie; sie kommen z. B. vor in den νόμοι des Mesomedes, ferner in den stilverwandten lyrischen Einlagen in Philostrats Heroicus 26. 36 p. 141. 147 K., und vor allem in verschiedenen Dichtungen, aus denen uns die Oxyrhynchospapyri Fragmente gebracht haben.(wichtige Stücke derart in Heidelberg, verwandte schon publiciert bei Grenfell und Hunt Fayûm Towns and their papyri p. 83ff.). Angehängt sind vier Hexameter, die Erhörung des Gebets erzählend, ähnlich wie in der Inschrift von Talmis (Philol. LIV 11) und ähnlichen Produkten der Kaiserzeit.