Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Monatsname
Band IV,2 (1901) S. 25152516
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2) Delphinios, Monatsname, der unverkennbar aus dem in Griechenland weitverbreiteten Cult des Apollon Delphinios (s. Nr. 1) stammt, aber bis jetzt nur in den Kalendern einiger dorischer Inseln des aegaeischen Meeres nachweisbar ist.

  • 1. Aegina. Pind. V 81 mit den Scholien. Die Stellung im Jahre ist unbestimmbar, denn die Bemerkung des Scholiasten ἐν ᾧ ἴσως φησὶ γεγενῆσθαι τὰ Νέμεα ist ein wertloses Autoschediasma, und auch die Vermutung von E. Bischoff Leipziger Studien VII 380, dass er wie in Thera der fünfte Monat gewesen sei, lässt sich nicht näher begründen.
  • 2. Thera. Das Testament der Epikteta (CIG 2448. IGIns. III 330) beweist, dass er unmittelbar auf den Eleusinios folgte. Dagegen beruht die Annahme von Bischoff 371, er sei der fünfte Monat des Jahres gewesen und habe dem attischen Anthesterion entsprochen, auf allzu unsicheren Voraussetzungen.
  • 3. Kreta. Direct bezeugt nur für den Kalender von Olus durch Bull. hell. III 290 (Dittenberger Syll.² 514, 22), wo er dem Καρώνιος von Knosos entspricht und wie in Thera unmittelbar auf den Ἐλευσύνιος folgt (E. Bischoff 385). Dass er in den sehr lückenhaft bekannten Kalendern anderer kretischer Städte bis jetzt nicht nachweisbar ist, beruht wohl auf Zufall, denn für weitere Verbreitung auf der Insel spricht der Cultus des Apollon Delphinios oder Delphidios in Dreros [2516] (Dittenberger Syll.² 463, 20) und Knosos (CIG 2554 I, 98. Dittenberger Syll.² 514, 12. 722, 46).