Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Saxa, L. Caesarianer
Band IV,2 (1901) S. 22712272
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4) L. Decidius Saxa (Name in den Hss. vielfach entstellt, Praenomen nur bei Caes.), war ein Spanier von Geburt (ex ultima Celtiberia Cic. Phil. XI 12; ex ultimis gentibus XIII 27) und ursprünglich castrorum metator (Cic. Phil. XI 12. XIV 10). Er diente zuerst unter Caesar in dem Kriege gegen die Legaten des Pompeius in Spanien 705 = 49 (Caes. bell. civ. I 66, 3) und dann anscheinend in dem gegen die Söhne des Pompeius 709 = 45, wurde darauf von Caesar mit nach Rom genommen, mit dem römischen Bürgerrecht beschenkt und für das nächste Jahr zum Volkstribun ernannt (Cic. Phil. XI 12. XIII 27). Nach Caesars Tode schloss er sich an Antonius an, erhielt von ihm Ländereien in Campanien angewiesen und gehörte im mutinensischen Kriege zu seiner nächsten Umgebung, wird daher oft von Cicero verhöhnt (Phil. VIII 9. X 22. XI 12. 37. XII 20. XIII 2. 27. XIV 10). Im J. 712 = 42 führte er mit L. Norbanus die Vorhut des Heeres der Triumvirn in Makedonien und nahm zunächst bei den Pässen der Korpiler in Thrakien Stellung, um den Vormarsch des Brutus und Cassius, die von Asien kamen, aufzuhalten (Appian. bell. civ. IV 87. Dio XLVII 35, 2ff. Zonar. X 19). Vor der feindlichen Übermacht musste er sich jedoch bis an die makedonische Grenze, wo Norbanus stand, zurückziehen und besetzte mit diesem die hier östlich von Philippi liegenden sapaeischen Pässe. Es gelang dem Feinde, diese sehr feste Position zu umgehen und in den Rücken des Norbanus und D. nach Philippi zu kommen (Appian. IV 102–104. Plut. Brut. 38. Dio. Zonar.), aber sie zogen sich wenigstens noch rechtzeitig nach Amphipolis zurück und verteidigten sich hier bis zum Eintreffen des Antonius (Appian. IV 104. 107). Nach der Schlacht bei Philippi begleitete D. den Antonius nach Asien und erhielt von ihm die Statthalterschaft von Syrien im J. 713 = 41 (Appian. Syr. 51. Dio XLVIII 24, 3). Schon gegen Ende dieses Jahres brachen die Parther unter Führung des Q. Labienus in die Provinz ein und verheerten sie weithin; D. wurde zwischen Apameia und Antiocheia geschlagen, schöpfte Verdacht, dass seine Truppen sich von Labienus zum Abfall verlocken lassen möchten, und entfloh heimlich aus seinem Lager nach Antiocheia. Als nun Apameia, wo man ihn für tot hielt, sich den Parthern ergab, setzte er seine Flucht nach [2272] Kilikien fort, wurde aber von Labienus verfolgt und eingeholt, worauf er sich entweder selbst den Tod gab oder ihn durch Feindeshand empfing, Anfang 714 = 40 (Liv. ep. CXXVIII. Flor. II 19, 4. Vell. II 78, 1. Dio XLVIII 25, 3f., vgl. Hor. carm. III 6, 9 und Porphyr. und Acro z. d. St. Mommsen Res gestae D. Aug.² 125. Drumann-Groebe G. R. I 318). Vgl. Nr. 3.