Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Waldiger Berg in Bithynien
Band IV,2 (1901) S. 2053
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Damatrys (Δαματρῦς) ist der erst in byzantinischer Zeit auftauchende, aber wohl schon im Altertum gebräuchliche Name für einen waldigen Berg in Bithynien östlich vor den Thoren von Byzantion, wo Kaiser Iustinian II. im Kampfe gegen Philippikos Bardanes sein Ende fand (711 n. Chr.), Theoph. chron. 380 de Boor. Const. Man. 4069ff. Georg. Kedr. I 783 B. Mich. Glyk. 520 B. Nikeph. Const. 47 de B. Als strategisch wichtiger Punkt wird der Ort auch im lateinischen Kreuzzug genannt, Niket. Chon. 718 B. Im übrigen befand sich dort ein kaiserliches Jagdrevier (Io. Kinn. VI 6), womit wohl auch die Erbauung eines Palastes (Jagdschlosses) daselbst unter Tiberius II. und Maurikios (578–602) in Zusammenhang zu bringen ist, Kodin. 118 B. Ausser einem nach dem heiligen Auxentios benannten Kloster (Theoph. 436f. 443 de B.) befand sich dort ein solches des Namens Speira (Σπειρά), Theoph. contin. 369. 375. 712. 803. Ramsay Asia minor 218. 312, 20. Andere Stellen noch bei Ducange Const. christ. IV 13, 5. Der Berg ist bei der berühmten Quelle von Tschamlidscha zu suchen, in deren Name (eig. ,Föhrenwäldchen‘, von türk. tscham Föhre) v. Hammer Constantinopel II 337 eine Anpassung an das byzantinische D. erkennen will. Dieselbe liegt östlich von Skutari bei dem Dorfe Bulgurlu unter einer 268 m. hohen Kuppe, welche eine umfassende Aussicht gewährt und ebenfalls nach dem Dorfe oder der Quelle benannt wird. G. H. v. Schubert Reise in das Morgenland I 239. Meyers Türkei⁵ 349f. Murrays Constantinople u. s. w. 109. Kiepert Formae XVII. Moltke Karte von Const. v. d. Goltz Karte d. Umgeg. v. Const.