Curiosum urbis Romae regionum XIIII cum breviariis suis ist der Titel der jüngeren Beschreibung der Stadt Rom, welche, gleich der älteren Notitia auf ein offizielles Staats- und Geschichtshandbuch zurückgehend, doch selbständig und nicht, wie die Notitia, mit den anderen Stücken (Kalender, Fasti consulares u. s. w., vgl. darüber Mommsen Chron. min. I 36f.) zusammen überliefert ist. Sie entspricht in der Anlage völlig der Notitia; die erste Hälfte enthält ein nach den vierzehn Regionen geordnetes Verzeichnis der merkwürdigsten Örtlichkeiten und Gebäude, nebst statistischen Zahlen über vici insulae domus u. s. w. in jeder einzelnen Region; die zweite Hälfte (breviaria) bringt statistische Zahlen über Berge, Brücken, Plätze, Basiliken, Thermen u. s. w., doch ohne regionale Teilung. Die Abfassungszeit fällt nach 357, da der von Constantius im Circus Maximus errichtete Obelisk (s. Bd. III S. 2577) erwähnt wird, aber auch wahrscheinlich nicht erheblich später, keinenfalls nach dem Ende des 4. Jhdts. Die sachlichen Abweichungen vom Texte der Notitia sind meist wenig bedeutend, die Sprache bereits merklich corrumpierter als in ersterer. Die älteste Hs., Vat. 3321, gehört noch dem 8. Jhdt. an, mit ihr zusammen bilden Vat. 3327 saec. IX und Vat. 1984 saec. X (nicht XII) die kritische Grundlage, nach der Jordan im zweiten Bande seiner Topographie der Stadt Rom (1871) und, in einigen Details berichtigt, in den Prolegomena zur Forma Urbis Romae (1874) den Text herausgegeben hat; dort auch ausführlicher Commentar, Untersuchungen über die Quellen, Nachweisen über Hss. und Ausgaben u. s. w. Vgl. auch A. Elter De forma Urbis Romae et de orbis antiqui facie I. II, Bonn. 1891.