Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Lateinischer Grammatiker
Band IV,1 (1900) S. 606
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2) Cominianus, lateinischer Grammatiker, einer der wichtigsten Gewährsmänner des Charisius und nur aus diesem bekannt (Cominianus grammaticus steht z. B. 147, 18. 180, 11. 181, 15; dissertissimus grammaticus heisst er 175, 29); denn die späteren Citate bei Hagen Anecd. Helv. (z. B. 96, 23. 117, 20) und anderswo stammen aus Charisius, der geradezu Cominianus genannt wird (Keil GL I p. XLVIII. Hagen CLVI f.). Wir sind somit lediglich auf die Excerpte angewiesen, die ihm Charisius ausdrücklich zuschreibt oder nach wahrscheinlicher Conjectur aus ihm entlehnt hat (vgl. die Übersicht über die Quellen des Charisius oben Bd. III S. 2148f.). Was Diomedes aus Cominian hat, möchte Jeep Redeteile 65f. auf Benutzung des Charisius zurückführen, während man gewöhnlich directe Benutzung des Cominian angenommen hatte (vgl. ausser Keil noch Kummrow Symbol. crit, 11). Über den Anonymus Bob. und sein Verhältnis zu Cominian handeln Christ Philol. XVIII 139 und Jeep a. a. O. 13; vgl. noch Boelte De art. Script. 49. Aus den sicheren Bestandteilen der ars des Cominian ergiebt sich, dass die dürftige Darstellung der Grammatik weniger für Gelehrte als für Lernende bestimmt war und dass sie nicht nur die Redeteile, sondern auch die vitia orationis umfasste (Keil XLVIII). Die Quellen des Cominian lassen sich mehr erraten als nachweisen. Dass er den Remmius Palaemon benutzt hat, ist selbstverständlich; vgl. Marschall De Palaem. libr. gramm. 59. 60. 67. 73. Über andere Quellen E. Meyer Quaest. gramm. 37. 65.