Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Hispania citerior
Band IV,1 (1900) S. 113114
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2) Stadt in Hispania Citerior, in hoher, natürlich fester Lage zwischen dem jetzigen Coruña del Conde, Hinojar, Quintanarraya und Peñalva de Castro am Fluss Arandilla, mit Resten der Mauern und Thore, des Theaters u. s. w.; wohl keltische Gründung (CIL II p. 382. 928). Sie wird zuerst im Krieg des Sertorius erwähnt, der darin belagert wurde, aber den Belagerern durch Ausfälle vielen Schaden that (Liv. epit. XCII; bei Plut. Sertor. 19 wird die Stadt nicht genannt). Im J. 698 = 56 v. Chr. belagerte sie Q. Metellus Nepos (Dio XXXIX 54, 2). Ein Priester des Iuppiter in C. weissagte dem dort weilenden Galba (Plut. Galb. 6) die künftige Kaiserwürde (Suet. Galb. 9); von Galba, der Patron der Stadt blieb (CIL II 2779), führte die Stadt den Beinamen Sulpicia, wie die von ihm geschlagenen Münzen zeigen (Eckhel I 46. VI 294. Cohen Monn. imp.² I 324, 86). Auf den autonomen Münzen der republicanischen Zeit steht die Aufschrift mit iberischer Endung Clounioq(um); auf den seit Tiberius geschlagenen Clunia (Mon. ling. Iber. nr. 77). In den Listen des Agrippa und Augustus ist C. Hauptstadt eines der sieben Gerichtsbezirke der Citerior (Plin. III 18. 26); sie gehörte zu den Arevakern (so auch Ptolem. II 6, 55) und wird als Celtiberiae finis bezeichnet (III 27), was nicht leicht zu erklären ist. Nur bei Ptolemaios wird die Stadt κολωνία genannt; zu den zwölf Colonien der Citerior (Plin. III 18) gehört sie jedoch nicht. Die Münzen zeigen nur die Municipalbeamten (Quattuorvirn und Aedilen); auch in dem Patronatsdecret für den Praefecten der Ala Augusta C. Terentius Bassus aus Mefana in Etrurien vom J. 40 n. Chr. heissen die Bürger nur Clunienses, nicht coloni coloniae (CIL II 5792). Erst auf einer Inschrift für den Kaiser Hadrian begegnen coloni Clunienses (CIL II 2780), sowie die üblichen Magistrate und Priestertümer nebst der Vertretung der Gemeinde in dem concilium der Provinz zu Tarraco (CIL II 4198. 4233. 6093). Auffallend gross ist die Zahl der [114] aus C. Gebürtigen, die auf Inschriften anderer Städte Hispaniens (CIL II Index p. 1142) und sonst (CIL III 1158. VIII 2807) vorkommen. Im J. 222 n. Chr. wählte das concilium conventus Cluniensis den Legaten der Legio VII C. Marius Pudens Cornelianus zum Patron (CIL VI 1454). C. war Station an der Strasse von Asturica nach Caesaraugusta (Itin. Ant. 441, 1. Geogr. Rav. 311, 5).