Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Scherzfigur
Band III,2 (1899) S. 26072608
Bildergalerie im Original
Register III,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|III,2|2607|2608|Citeria|[[REAutor]]|RE:Citeria}}        

Citeria ist eine jener volkstümlichen Scherzfiguren, die bei dem feierlichen, die Spiele eröffnenden Festzuge (s. Pompa) zur Unterhaltung und Belustigung der schauenden Menge mit aufgeführt wurden. Fest. ep. 59: Citeria appellabatur effigies quaedam arguta et loquax ridiculi gratia quae in pompa vehi solita sit. Cato in M. Caecilium: Quid ego cum illo dissertem amplius, quem ego credo denique in pompa rectitatum [2608] in ludis pro citeria atque cum spectatoribus sermocinaturum? (Jordan Caton. frg. orat. rell. 40, 6 p. 58). Ihre Haupteigenschaft war also Geschwätzigkeit, was zu der verfehlten Ableitung von κίττα (Elster) und ἐρεῖν (reden) Veranlassung gegeben haben mag. Forcellini lexic. u. d. Worte. Argoli zu Onuphr. Panvinius De ludis circens. II 2 (Graevii thes. antiqu. Rom. IX 349) will aus Martial. XIV 182 schliessen, dass die C. eine thönerne Maske gewesen sei, in die jemand hineingekrochen sei und dann herausgesprochen habe. Da in dem Epigramme jeder Hinweis auf die C. fehlt, ist diese Vermutung haltlos. Friedländer bei Marquardt-Wissowa R. St.-V. III² 509.