Charakmoba (Χαράκμωβα Ptolem. V 17, 5, Var. Χαράκμωμα; nach Steph. Byz. auch Μοβουχάραξ genannt; bei Hierokl. Synekd. 721, 5 Χαραγμοῦβα), das alttestamentliche Ḳir Moab = Festung Moabs (Jes. 15, 1), auch Ḳir Ḥeres (Jer. 48, 31) und Ḳir Ḥareset (II Reg. 3, 25) genannt, im aramaeischen Targum Kerakka de Moab, ein Name, der sich in dem heutigen Kerak erhalten hat. Wenn Seeck mit der vorgeschlagenen Correctur Charac-Moab-Ailae statt Mohaile (Not. Dign. or. XXXIV 14. 29) recht hat, war die Stadt römischer Garnisonsort; die feste, beherrschende Lage würde dies ohnedies wahrscheinlich machen. Sonst erfahren wir aus römischer Zeit nichts über sie. Spätestens von Mitte des 6. Jhdts. n. Chr. an war sie Sitz eines Bistums der Eparchie von Palaestina tertia. In den Kreuzzügen war sie als den Handelsverkehr zwischen Syrien und Arabien-Ägypten beherrschend und als fast unbezwingliche Festung hart umstritten. Auf kurze Zeit wurde das Bistum wieder aufgerichtet unter dem Namen Petra deserti (irrtümlich nach Jes. 15, 1, Vulg.), daher vielfache Verwechslung mit Petra und Schôbek vorkamen. Saladin brachte sie endgültig in seine Gewalt nach fünfjährigem erbittertem Kampf 1188. Dank der festen Lage der Stadt konnten ihre Bewohner sich bis in dieses Jahrzehnt hinein ziemliche Unabhängigkeit bewahren. Burckhardt Travels 390ff., deutsche Ausg. 641ff. Tristram The Land of Moab 65–97. Baedeker Palaest. u. Syrien⁴ 177f.