Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Lakedaimonier
Band III,2 (1899) S. 2032
Chairon von Sparta in Wikidata
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3) Lakedaimonier, den Polybios (XXIV 7) als einen Mann in den besten Jahren, klug und thatkräftig, aber unedel bezeichnet. Er war Gegner der Achaeer und gehörte zu denen, die 188 v. Chr., als die Achaeer das abtrünnige Sparta bestraften, zum Tode verurteilt und verbannt wurden. Im Namen der Verbannten ging er 183 in den Senat nach Rom; er erlangte die Rückkehr in die Heimat und wurde nach der Aufnahme Spartas in den achaeischen Bund 182 von der Gemeinde aufs neue nach Rom gesandt (Polyb. XXIII 4, 5. 18, 4). Er machte sich weiterhin als Demagog bemerklich, verteilte den Grundbesitz der Verbannten an die ärmeren Bürger, schaltete mit den öffentlichen Einkünften in willkürlichster Weise und scheint nach der Tyrannis gestrebt zu haben. Als Untersuchungsbeamte (δοκιμαστῆρες) eingesetzt wurden, liess er den vornehmsten von ihnen, Apollonides, erdolchen. Nun schritt der achaeische Bund ein; der Strateg kam nach Sparta, liess den Ch. verurteilen und gefangen setzen und die von ihm ausgegangenen Massregeln wieder aufheben (181 v. Chr.), Polyb. XXIV 7. Vgl. Schorn Gesch. Griechenlands 322.

[Niese. ]