Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Personifikation des Herbstes
Band II,2 (1896) S. 26132614
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Autumnus erscheint als Personification des [2614] Herbstes zuerst bei den augusteischen Dichtern, insbesondere mit Rücksicht auf die Obst- und Weinernte (Horat. c. II 5, 11. IV 7, 11; epod, II 18. Ovid. fast. IV 897; met. II 29; vgl. Serv. Aen. I 43. Tac. ann. II 31). Der Einfluss der griechischen Horen ist unverkennbar und kommt in der Kunst noch stärker zum Ausdruck; denn auch zu Rom wurden anfangs alle Jahreszeiten weiblich dargestellt; die Verschiedenheit des Geschlechtes in der Bezeichnung des Herbstes gab den Anlass, dass die Göttin der ὀπώρη sich zum Jüngling wandelte (F. Wieseler Ann. de Inst. 1852, 219. E. Petersen ebd. 1861, 191 dazu tav. L). Er ist bekränzt mit Blumen und grünen und gelblichen Blättern, an denen man noch einige Rebenzweige erkennen kann (G. Rossi Bull. d. Inst. 1873, 29, vgl. Matz-Duhn Ant. Bildw. II 3016), oder mit reichem Schmuck von Früchten (Gaedechens Bull. d. Inst. 1872, 166), oder hält eine Weintraube in der Hand (A. Pellegrini Bull. d. Inst. 1867, 116; vgl. Arch. Ztg. XXXII 1874, 45 und Ant. Denkm. I t. 47). Die Trauben, sowie der weibliche Panther, der ihn oft begleitet, kennzeichnen den dionysischen Charakter. Zu einer Kultgottheit ist A. nicht geworden; die Inschrift bei Orelli 2109 ist wahrscheinlich gefälscht. Über Darstellungen des A. s. besonders F. Marx Röm. Mitt. VII 1892, 26ff.

[Aust. ]