Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Claudius Quintillus Aug., Imp. Caes. M. Römischer Kaiser 270 n. Chr.
Band II,2 (1896) S. 24622463
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84) Imp. Caes. M. Aurelius Claudius Quintillus Aug.: regiert 270. Quellen: Hist. Aug. Claudius 12, 3–13, 2. 13, 9. Zos. I 47. Zon. XII 26 Ende. Epit. de Caes. 34, 5. Eutrop. IX 12. Chronogr. vom J. 354, Mommsen Chron. min. I 148. Iordan. Rom. 289. Syncell. I 720 Bonn. Einzige bisher bekannte Inschrift Ephem. epigr. VII 670. Die Münzen sind zusammengestellt von Markl (Wien. Numism. Ztschr. 1890, 11–24), die alexandrinischen Kaisermünzen bei v. Sallet (Die Daten der alexandr. Kaiserm. 81).

Litteratur: Bernhardt Geschichte Roms von Valerian bis zu Diocletians Tode I 140–143. Schiller Geschichte der römischen Kaiserzeit I 850.

Quintillus folgte seinem Bruder Claudius im [2463] J. 270 auf dem Throne. Seine Regierung, welche die Zustimmung des Senates fand, war nur von kurzer Dauer. Auf 17 Tage beschränken sie die oben genannten Schriftquellen mit Ausnahme des Zosimus und des Chronographen vom J. 354. In Übereinstimmung mit diesen beiden setzt Markl (Wien. Numismat. Ztschr. 1889, 417) wegen der grösseren Anzahl der Münzen des Quintillus seine Regierungszeit auf etwa zwei Monate an.

Die einzige Ruhmesthat seiner kurzen Herrschaft rühmen die Münzen (Markl 1890, 18) mit der Aufschrift: Victoria Augusti; sie beziehen sich wohl auf die Aufreibung der Gothenreste bei Anchialus und Nikopolis, die nach Hist. Aug. Claudius 12, 4 die Provincialen selbst besorgt haben sollen.

Die Erhebung des Aurelian zum Kaiser brachte ihm den Tod, sei es durch seine Soldaten, sei es von eigener Hand. Er starb zu Aquileia (Chronogr. vom J. 354 und Iordan.). Quintillus hinterliess zwei Kinder (Hist. Aug. Claud. 13, 9).

Beweise für seine Consecration sind nicht vorhanden, auch nicht in den Münzen, wie Markl (1890, 14–15) ausdrücklich hervorhebt.

[Henze. ]