Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Letzter weströmischer Kaiser
Band II,2 (1896) S. 2369 (IA)
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Augustulus. Romulus Augustus, von den Schriftstellern meist Augustulus genannt, letzter weströmischer Kaiser 475–476. Er war Sohn des Orestes und mütterlicherseits Enkel des Romulus (Prisc. frg. 8 p. 84). Als sein Vater den Kaiser Iulius Nepos gestürzt hatte, erhob er den A. noch als Kind am 31. October 475 auf den Thron (Mommsen Chron. min. I 308. 309) und erlangte seine Anerkennung in Italien und Südgallien. Denn seine Münzen sind alle in Rom, Ravenna und Arles (Cohen 6) geschlagen. Da Orestes die Forderung seiner deutschen Söldner, ihnen ein Drittel des italischen Grundbesitzes zu überweisen, nicht erfüllen wollte (Procop. b. G. I 1), riefen sie am 23. August 476 Odoaker zu ihrem Könige aus, besiegten und töteten am 28. August den Orestes in Placentia und am 4. September seinen Bruder Paulus im Pinienwalde bei Ravenna (Mommsen I 308–311). Darauf rückte Odoaker in die Stadt ein, entthronte den Kaiser und wies ihm mit einem Jahrgelde von 6000 Solidi seinen Wohnsitz in Campanien an. Anon. Vales. 36–38. Marc. chron. 475. 476. Cassiod. chron. 475. 476. Jord. Get. 241–243. Cand. Isaur. FHG IV 136. Euagr. h. e. II 16 = Migne Gr. 86, 2545. Malch. frg. 10.

[Seeck. ]