53) M. Atilius Regulus (das Cognomen steht nur Liv. XXV 33, 6, stand aber wahrscheinlich auch Liv. XXIV 43, 6, wo der Name in den Hss. ausgefallen ist und die Ausgaben M. Atilius bieten; denn bei den übrigen drei dort als Praetoren genannten wird von Livius das Cognomen zugesetzt; an drei Stellen, XXV 1, 11. 3, 12. 12, 3, wo Livius vom praetor urbanus des J. 213 spricht, nennt er fälschlich M. Aemilius, obwohl er selbst vorher von diesem berichtet hat cuius peregrina sors erat XXIV 44, 2).
Regulus war praetor urbanus im J. 541 = 213 und verwaltete zugleich die Geschäfte des Peregrinenpraetors M. Aemilius, der im Felde beschäftigt wurde, Liv. XXIV 43, 6. 44, 2. In der schweren und aufgeregten Kriegszeit war in Rom mit der Religiosität auch der Aberglaube mächtig
[2094] gewachsen, und fremde Kulte wucherten selbst auf dem Capitol und dem Forum. Um dem Unwesen zu steuern M. Aemilio (vielmehr Atilio) praetori urbis negotium ab senatu datum est, ut eis (= externis) religionibus populum liberaret. is et in contione senatus consultum recitavit et edixit, ut quicumque libros vaticinios precationesve aut artem sacrificandi haberet, eos libros omnis litterasque ad se ante kal. Apriles deferret, neu quis in publico sacrove loco novo aut externe ritu sacrificaret, Liv. XXV 1, 6ff. Unter den eingelieferten Schriften befanden sich auch die carmina Marciana, die er seinem Amtsnachfolger P. Cornelius Sulla zu weiterer Verfügung übergab, ebd. c. 12. Sonst wird aus seiner Praetur noch berichtet, dass er dem Senat von den Betrügereien der Rheder Anzeige machte, welche bei Staatslieferungen Schiffe mit geringwertigen Waren befrachteten, absichtlich zum Scheitern brachten und hinterher hohe Beträge dem Staate in Rechnung setzten, ebd. c. 3. Im J. 543 = 211 nahm er als Legat an der Belagerung und Eroberung Capuas teil, Liv. XXVI 6, 1; im J. 544 = 210 war er wieder in Rom und ergriff im Senat das Wort in der Verhandlung über das Schicksal der Campaner, ebd. 33, 5ff. In demselben Jahr wurde er mit M.’ Acilius als Gesandter zu Ptolemaios (IV. Philopator) geschickt ad commemorandam renovandamque amicitiam, Liv. XXVII 4, 10, vgl. Polyb. IX 44.