Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Komödiendichter
Band II,2 (1896) S. 2041
GND: 102382514
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8) Komödiendichter, von dem uns ein einziges ebenso langes wie langweiliges Bruchstück Iuba bei Athen. XIV 660 e aufbewahrt hat. Das Stück hiess Σαμόθρᾳκες. Die Verse enthalten die Auseinandersetzungen eines wissenschaftlich gebildeten Kochs, der seine Kunst als die Grundlage alles Kulturlebens preist. Vers 27, wo der Zuhörer (nicht der Hausherr) sagt: καινὸς γάρ ἐστιν οὑτοσὶ Παλαίφατος, giebt wenigstens die Zeitbestimmung, dass der Dichter einige Zeit nach dem Verfasser des Buches Περὶ ἀπίστων gelebt haben muss, denn eben wegen seiner rationalistischen Darstellung von der Entstehung der Kochkunst wird der Redende ,ein neuer Palaiphatos‘ genannt. Vor Mitte oder Ende des 3. Jhdt. darf also Athenion nicht angesetzt werden. Übrigens ist es ein neckischer Zufall, dass ein Ἀθηνικῶν (oder Ἀθηνακῶν) ὁ τὰ Σαμοθρᾴκια γράψας von Herodian π. μον. λεξ. p. 10, 2 erwähnt wird. Er citiert ihn als Beispiel für die Namen auf -κῶν, in den Schol. Apoll. Rh. I 917 heisst er Athenion, Athenaion im Schol. Townl. Il. XVI 718 (Ἀθηνίων Eustath.). Ein Grund, den Komödiendichter Ἀθηνικῶν umzunennen, liegt natürlich nicht vor. Vgl. Meineke Com. I 489. Das Fragment bei Meineke IV 557. Kock III 369. Vgl. Athenikon Nr. 3.

[Kaibel. ]