Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Volk in Innerafrika
Band II,2 (1896) S. 1895
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Atarantes (Ἀτάραντες; Herod. IV 184, corrigiert von Salmasius Plinianae Exercitat. 410e auf Grund des Citats von Rhianos bei Steph. Byz. s. Ἄτλαντες und Eustath. zu Dionys. perieg. 66 für Ἄτλαντες der Hss., wonach auch der Fehler Ἀφάραντες Nicol. Damasc. bei Stob. florileg. XLIV 41 = FHG III 463, 140 verbessert ist), Volk im Innern Africas, zwischen Garamanten und Atlanten, das angeblich keinerlei Eigennamen besass und die Gewohnheit hatte, sich in Schimpfreden gegen die alles mit ihrer Glut versengende Sonne zu ergehen. Aus Herodots Angabe, A. sei ein Name, der nur dem Volksstamme in seiner Gesamtheit zukomme, nicht dem einzelnen, zieht H. Barth (Sammlung u. Bearbeitung Centralafricanischer Vokabularien I CI f.) den gewagten Schluss, der Name der A. komme her von dem Hausaworte atâra, einem Particip. Passiv. des Zeitworts târa, das die Bedeutung ,versammelt‘ hat, und die A. seien die Vorfahren des Hausavolkes, ehedem ansässig in Asben. In Wirklichkeit wird ihr Name wie der des Atlas und der Atlanten mit dem libyschen Worte adrar ,Berg‘ zusammenhängen. In den späteren Nachrichten [1896] werden die A. oft mit den Atlanten (s. Atlantes Nr. 1) zusammengeworfen.