2) Berg in Galilaea inferior (Polyb. V 70, 6. Jos. ant. Iud. V 84. XIII 396 Ἰταβύριον, ebenso bell. Iud. II 20, 6. IV 1, 8; Vita 188. Euseb. Onom. ed. Lagarde 268, 90. Hieron. ebd. 134, 26; im alten Testament Tâbôr). Der Tabor, heute Dschebel eṭ-Ṭôr genannt, erhebt sich als ziemlich isolierter Berg in der Nordostecke der Ebene Esdrelon zu einer Höhe von 562 m. über Meeresspiegel (Joseph.: 30 Stadien) in der Form eines abgestumpften Kegels. Der abgeplattete Gipfel hat einen Umfang von 26 Stadien. Auf demselben fand schon Antiochos d. Gr. 218 v. Chr. eine Stadt gleichen Namens (Polyb. a. a. O.); 53 n. Chr. wurde hier von den Römern unter Gabinius den Juden eine Schlacht geliefert; später liess Josephus die Ebene auf dem Gipfel mit einer Mauer umschliessen. Schon bei Origenes und Hieronymus gilt der Berg (fälschlicherweise) als Ort der Verklärung Christi (Marc. 9), weshalb frühzeitig dort Kirchen erbaut wurden; ebenso von den Kreuzfahrern. Noch heute sind auf dem Gipfel neben den neuen Klöstern der Griechen und Lateiner zahlreiche alte Ruinen. Ritter Erdkunde XV 391–404. Robinson Palaestina 451–470. Guérin Galilée I 143–163. The Survey of Western Pal. Memoirs I 358ff. 388ff. mit Plan. Baedeker Paläst. u. Syrien 250.