Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Indisches Volk
Band II,2 (1896) S. 1722
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Aspasioi, ein indisches Volk in der persischen Satrapie der Paropanisadai nördlich vom Flusse Kophes am Unterlauf des Nebenflusses Choaspes (âb-i-Kûnaṛ), Arr. an. IV 23, 1. Als Alexander im Herbst 327 nach Überschreitung des Kophes (bei dem jetzigen Ğellâlabâd) in ihr Gebiet einrückte, zog er am Saum der Daedali montes durch eine ὀρεινὴ καὶ τραχεῖα ὁδός (jetzt Felsengen Trai und Sarkhand zwischen Šêwa und Kûnaṛ) und eroberte die erste ihrer Festen (Kûnaṛ); hierauf ergab sich Andaka (Pašat); Widerstand fand er noch hinter der Hauptfeste beim Flusse Euaspla (Ḥiṣâra nahe an Čaghân-sâraï an einem Zufluss des âb-i-Kûnaṛ), nach deren Bewältigung er durch einen Bergpass (kotal-i-Hindurâǧ) in das Gebiet der Guraioi rückte. Strabon erwähnt XV 691. 698 die Ὑπάσιοι, was man gewöhnlich in Ἱππάσιοι ändert, da man die iranische Lautform A. von açva pers. aspa ableitet. Von einer stärker betriebenen Pferdezucht in ihrem Lande und überhaupt im heutigen Kâfiristân ist nirgends die Rede; sie können jedoch den Indern die geschätzten Rosse aus Vanâyu vom oberen Oxus zugeführt haben — eine Rolle, die in indischen Schriften den Gandhâra und Kambôǧa zugewiesen wird. An ihrer Nordseite, im heutigen Thale Pîč und in Vâmastân, scheinen die Nysaioi (s. d.) ihre Sitze gehabt zu haben.