Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Tochter des Okeanos
Band II,2 (1896) S. 1563
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8) Im Okeanidenkatalog der hesiodischen Theogonie 359 ist Ἀσίη Tochter des Okeanos von Thetys, nach Hippias von Elis frg. 3 aus Eustath. und Schol. Dionys. per. 270, FHG II 61 auch Eponyme von Asien; ebendieselbe aber Tochter des Okeanos von der Pompholyge, nach Andron von Halikarnassos frg. 1 bei Tzetz. Lyk. 894 = 1283; Exeg. Iliad. 135, 13. Schol. Aisch. Prom. 185. Apostol. XVI 19. Eudokia p. 439. Etym. M. 153, 29. Eponyme von Asien, Gattin des Iapetos, Mutter des Prometheus nach Lykophr. 1283. 1412, citiert von Eustath. Dion. per. 270. 620. Apollod. Bibl. I 2, 2, 3. Tzetz. Lyk. a. O.; Eustathios las zu v. 270 in seinem ausführlichen Excerpt aus Herod. IV 45, wo unsere Texte und das Excerpt des Steph. Byz. auffälligerweise den Ausdruck Προμηθέος γυναικός von A. brauchen, richtiger vielmehr μητρός, Stein z. d. St. und M. Mayer Giganten u. Tit. 86, 75. Herodotos verwechselt wohl A. mit Hesione, der Gattin des Prometheus, weil diese auch Tochter des Okeanos (von Tethys) heisst, Aisch. Prom. 560. Nach Tzetz. Lyk. 219ff. und Schol. Apoll. Rhod. I 444 gebar diese Eponyme Asiens ausser Prometheus auch den Atlas, der nach Tzetzes a. O. die sieben Hyaden (Pleiaden) zeugt. Das ganze Stemma ist nach Asien nur übertragen und haftet ursprünglich an der sikyonischen Asopia am Asopos. Denn Proklos zu Hesiod. op. 48 nennt die Gattin des Iapetos, Mutter des Prometheus, statt Ἀσία vielmehr Ἀσώπη, das sich zu jener Kurzform verhält wie Ἀερόπη zu Ἀερία in den Sagen von Tegea-Kresion und Katreus auf Kreta-Aëria. Die Namen erklären sich aus dem wohl erst später korinthisierten Orte Ἀσαί (Theopomp. frg. 205. Bethe Theban. Heldenlieder 152ff. 178ff.). Ohnehin gehört ihr Sohn Prometheus in diese Asopia einmal als Herold und Oberster der Titanen, die nach Preller-Robert Gr. Myth. I 45 im dasigen Titane zu Hause sind. Ferner wird der zwiefache Betrug des Zeus durch Prometheus bei der Götterteilung durch die hesiodische Theogonie 536 nach Mekone-Sikyon verlegt (vgl. Welcker Gr. Götterl. I 764. Preller-Robert a. O. I 97, 3).