Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Königsburg der Areioi
Band II,1 (1895) S. 13041305
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Artakoana, d. i. Arta-kâvana ,die reine, königliche‘ (vgl. zd. kâviya, neupersisch kayân), hiess die Königsburg der Areioi, welche der von Alexander abgefallene Satrap Satibarzanes besetzt hielt, Arrian. anab. III 25, 5. 6; anschaulich beschreibt sie Curt. VI 6, 22, und diese Schilderung passt ganz auf die Citadelle der Šamiram oder Ichtiâr ed-dîn von Herât. Die Perser halten sie für eine Gründung ihrer ältesten kavianischen Sagenhelden, mit dem Beifügen jedoch, dass Iskander die Herawî gezwungen habe, die Citadelle neu aufzubauen. Die von Alexander gegründete Alexandreia ἐν Ἀρείοις bezeichnet die Unterstadt Herât als commerciellen Knotenpunkt; ihrer Entfernung von Antiocheia (Merw) betrug nach der Tab. Peut. 60 Farsang, jene von Propasta oder Phra etwa 50 (= 199 m. p. oder 1600 Stadien); von Hekatompylos aus wurden 4530 Stadien gezählt (Strab. XI 514); ausserdem führte ein Weg von Alexandreia über das östliche Bergland nach Ortospana (Strab. XV 723). Nichts bedeuten die Unterscheidungen zwischen Artakauna und Alexandreia bei Strab. XI 516, ebenso bei Isid. Char. 15 Artakauan, bei Plin. VI 93 Artacoana, Artacauene, und bei Ptol. VI 17, 6. 7, wo Artikauana, Alexandreia und Ἀρεία πόλις drei verschiedene Lagen haben! An den zehn Farsang westlich von Herât in einer Flussebene gelegenen Ort Pûšang [1305] (jetzt Ghôriân) ist bei A. gewiss nicht zu denken.