Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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persischer Eigenname
Band II,1 (1895) S. 12691270
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8) Persischer Eigenname, auf einem altpersischen Siegel (einem der wenigen nicht von Königen stammenden Denkmäler mit persischer Keilschrift) Arsaka. Den Namen trägt z. B. ein indischer Dynast der Zeit Alexanders (Arrian. V 29); ferner hat der Perserkönig Artaxerxes II. nach Ktesias (frg. 29, 49. 53. 57 bei Photius. Plut Artax. 1) ursprünglich Arsakes oder Arsikas geheissen; Deinon frg. 22 bei Plut. a. a. O. nennt ihn richtiger Oarses, auf einer babylonischen Urkunde (Ztschr. f. Assyriologie VII 223, 2) heisst er Aršu d. i. Arses. Denselben Namen trägt dann der Gründer des parthischen Reichs, dessen Stammbaum die spätere Genealogie (Arrian. parth. frg. 1 bei Photius und [1270] Syncell. p. 539 Bonn), freilich in ganz unhistorischer Weise – in Wirklichkeit war er ein Häuptling der Parner, eines nomadischen (dahischen d. i. skythischen) Stammes, der in Parthien einbrach – eben auf jenen Arsakes-Artaxerxes II. zurückführt. Nach ihm tragen alle Partherkönige den Namen A., den sie während der ersten Jahrhunderte des Reichs officiell immer allein geführt haben, so auf den Münzen. Daneben haben sie freilich alle, mit Ausnahme, wie es scheint, des dritten (richtiger des zweiten) A., gegen den Antiochos III. der Grosse im J. 209 erfolgreich Krieg führte, ihre Sondernamen geführt, mit denen sie von den Historikern meist bezeichnet werden, und die in späterer Zeit auch auf Münzen und Inschriften erscheinen. Zahl und Folge der parthischen Könige steht keineswegs fest; es ist daher unmöglich, wie das früher allerdings meist geschah, eine Zählung der mehr als dreissig A., die sich auf dem Throne gefolgt sind, durchzuführen. Ebenso ist die Gestalt des ersten A. – der eigentliche Reichsgründer war sein Bruder Teridates, der den Namen A. annahm – ganz sagenhaft, da uns authentische Nachrichten über die Anfänge des Reichs fast völlig fehlen. Es muss daher für alles Weitere auf den Artikel Parther verwiesen werden.