Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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VII. gen. Philometor, Sohn der Laodike, herrschte nach 112 v. Chr.
Band II,1 (1895) S. 819 (IA)–820 (IA)
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7) Ariarathes VII. genannt Philometor. Den Beinamen giebt eine delische Inschrift (βασιλέα Ἀριαράθην φιλομήτορα βασιλέος Ἀριαράθου ἐπιφανοῦς καὶ φιλοπάτορος Bull. hell. VII 348. Reinach 325). In seinem Namen übernahm, wie es scheint, seine Mutter Laodike die Regierung und vereitelte die Absichten Mithridats. Gordios, der Mörder des A. VI., musste das Land verlassen, und Laodike fand Unterstützung bei Nikomedes II. von Bithynien, der in Kappadokien einrückte und sich mit ihr vermählte. Nunmehr warf sich Mithridates zum Beschützer des A. seines Neffen, auf, vertrieb den Nikomedes und die Laodike und setzte den A. in die Regierung ein. Bald jedoch verlangte er von ihm die Rückkehr des Gordios, und als A. dies verweigerte, kam es zum Kriege. Mithridates sammelte ein grosses Heer und rückte in Kappadokien ein. Unterstützt von den benachbarten Königen, zog ihm A. ebenfalls mit ansehnlicher Macht entgegen. Aber ehe es zur Schlacht kam, wünschte Mithridates zur Herstellung des Friedens eine Unterredung mit A., machte ihn hiebei eigenhändig nieder und nahm Kappadokien in Besitz (Iust. XXXVIII 1. Memnon bei Photios bibl. 260 a 40). Nach Iustin müsste A. nur einige Monate regiert haben, aber sein Bericht ist durch starke Verkürzung entstellt, die Münzen geben [820] ihm wenigstens 12 Jahre; er muss also etwa 112–100 v. Chr. geherrscht haben (Reinach 349). Dies stimmt auch mit der Zeit der Anwesenheit des Marius in Kappadokien überein (99/8 v. Chr., Plut. Mar. 31), die wahrscheinlich durch die Gewaltthat Mithridats veranlasst war. Man muss also annehmen, dass die Vormundschaft der Laodike mehrere Jahre gedauert habe.