Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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cos. 447 n. Chr., Sohn v. Nr. 2
Band II,1 (1895) S. 610
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3) Consul 447, ältester Sohn des Vorhergehenden (Cand. FHG IV 135 a), Vater der Godisthea, welche mit Dagalaiphus, Consul 461, vermählt war (Theoph. 5997). Da er im J. 434, wo er die Praetur bekleidete, noch ein Kind war (CIL XI 2637), kann er kaum sehr lange vor 425 geboren sein. Nachdem er sich in zahlreichen Kämpfen gegen die Barbaren, welche Thrakien bedrängten, ausgezeichnet hatte, ernannte ihn Kaiser Marcian (450-457) zum Magister militum per Orientem (Prisc. frg. 20) und bald auch zum Patricius (Mansi Concil. coll. VII 516. Mommsen Chron. min. II 90), in welchen Stellungen er bis mindestens zum J. 464 blieb (Chron. Pasch.). Er kämpfte gegen die Saracenen um Damascus und traf hier auch mit dem Historiker Priscus zusammen. Im ganzen aber scheint die Zeit seines Commandos ziemlich friedlich gewesen zu sein, so dass er sich den Genüssen Antiochias ungestört hingeben konnte (Prisc. frg. 20). Hierher stiftete er auf die Forderung des städtischen Pöbels auch die Reliquien des kurz zuvor verstorbenen Symeon Stilites, nachdem er sich ihrer mit Waffengewalt bemächtigt hatte (Chron. Pasch. 464). Unter Leo besiegte und tötete er den Gothenkönig Bigelis (Jord. Rom. 336). Nach Constantinopel zurückgekehrt, scheint er die Macht seiner Familie noch rücksichtsloser und willkürlicher ausgenützt zu haben, als Aspar (Vit. S. Marcelli 32 bei Surius De prob. SS. hist. VI 1150). Er war der Genosse und das hauptsächlichste Werkzeug von dessen Gewalt, wird daher in den Quellen meist mit ihm zusammen genannt und teilte 471 seinen Untergang (s. o.). Erwähnt Nov. Iust. 159 praef. Bracci Dissertazione sopra un clipeo votivo spettante alla famiglia Ardaburia. Lucca 1771.

[Seeck. ]