12) Griechisch schreibender Gnostiker zu Rom bis gegen Ende des 2. Jhdts., Schüler Marcions, [2689] aber selbständig und ohne Fanatismus. Litterarisch hat ihn ein asiatischer Zeitgenosse, Rhodon, bekämpft (Euseb. h. eccl. V 13); auch Tertullian (de praescr. 6. 30. 33f.; adv. Marc. III 11. IV 17; de carne Chr. 1. 6–8; de anima 23. 36), Ps.-Tertull. libell. c. omn. haer. 19 und Hippolyt (Philosoph. VII 38. X 20) sind mit ihm wohlbekannt. Die Φανερώσεις werden kein Product seines Geistes sein, sondern Weissagungen einer von ihm verehrten Jungfrau Philumene; um so gewisser rühren von ihm her die Συλλογισμοί, ein sehr umfangreiches Werk, das mit scharfsinniger rationaler Kritik die Unglaubwürdigkeit der Bücher Mosis nachwies. Ausser einigen längst bekannten Fragmenten der Syllogismen bei Origenes und Ambrosius hat Harnack jüngst noch 7 andere bei Ambrosius de parad. VI–VIII entdeckt und mit den alten zusammengestellt in Texte und Untersuchungen z. Gesch. d. altchristl. Litt. VI 3 S. 111ff., eine schöne Ergänzung zu seiner sonst erschöpfenden Monographie De Apellis gnosi monarchica, 1874.