6) Maler aus Ägypten, von Plinius n. h. XXXV 138 unter die primis proxumi gerechnet, dessen Zeit dadurch begrenzt wird, dass er Philipp von Makedonien und Alexander noch im Knabenalter malte, während andrerseits unter seinen Werken noch ein Bild des Ptolemaios auf der Jagd genannt wird (natürlich des ersten, obgleich Lukian calumn. non tem. cred. 2 ihn irrtümlich noch mit Ptolemaios Philopator in Verbindung bringen will). Damit stimmt, dass er neben Lysipp und Protogenes und namentlich als Nebenbuhler des Apelles genannt wird, Theon progymn. 1. Varro de r. r. III 2, 5. Quintil. inst. or. XII 10, 6. Als seinen Lehrer bezeichnet Plinius n. h. XXXV 114 Ktesidemos. Während des Apelles Verdienst in der höchsten künstlerischen Vollendung und Durchführung beruht, wird von Quintilian als hervorstechendste Eigenschaft des A. die facilitas hingestellt, Leichtigkeit und Gewandtheit, die sich teils in der Leichtigkeit der Ausführung, teils in der Mannigfaltigkeit der Stoffe und ihrer Behandlung offenbarte. Denn er malte nach Plinius a. a. O. Bilder in grossem und kleinem Masstabe, mythologische (Dionysos, Kadmos und Europe, Hippolytos, Hesione, Satyr
ἀποσκοπεύων, vgl. Furtwängler Satyr aus Pergamon 16f.) und historische Gemälde (Philippos und Alexander mit Athena, Alexander als Knabe, Ptolemaios auf der Jagd), Scenen aus dem Alltagsleben (Feuer anblasender Knabe mit Lichteffect, Weberinnen) bis zur Caricatur (Gryllum deridiculi habitus pinxit, unde id genus picturae grylli vocantur, s. Gryllos) herab. Ein Teil seiner Werke befand sich bereits in republikanischer Zeit in Rom. Vgl. Brunn Kstlg. II 247f. Helbig Untersuchungen üb. d. campan. Wandmalerei 131. 225f. u. ö. H. v. Rohden bei Baumeister Denkm. II 871f.