Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Seleukidische Hauptstadt
Band I,2 (1894) S. 2445 (IA)
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12) Ἀντιόχεια Μαργιανή (Ptol. VI 10, 4), die seleukidische Hauptstadt der persischen Satrapie Margiana, einheimisch benannt (zd.) Môuru, (alt-pers.) Margu, jetzt Merw; nach der Tab. Peut. war A. LX (Parasangen) von Alexandria (Hérât) entfernt; bei Isid. Char. 14 erscheint sie unter dem Namen Ἀντιόχεια ἡ ἔνυδρος, was einige vielmehr auf das weit südlicher gelegene Merw-rûd oder Merûčaq beziehen wollen. Nach Plin. VI 47 (vgl. Strab. XI 516. Steph. Byz.) soll Alexander die Stadt unter dem Namen Alexandria gegründet haben; als die Barbaren sie zerstört hatten, baute sie Antiochos I. Soter wieder auf und gab ihr zuerst den Namen Syriana (nach Solin. 48, 3 und Mart. Cap. VI 691 vielmehr Seleucia), dann A.; der Partherfürst Orodes liess nach der Niederlage des Crassus die gefangenen Römer dahin abführen. In der arabischen Zeit hiess sie Marw Šah-i-ǧân ‚Königsseele‘; auch die arabischen Geographen führen den Ursprung der Stadt auf Alexander zurück. Vgl. den Flussnamen Margos.