Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Grieche im hölzernen Pferd
Band I,2 (1894) S. 2426 (IA)
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Antiklos (Ἄντικλος), einer der Griechen im hölzernen Pferd. Als Helena um das schon auf der Burg von Troia stehende Ross herumschlich und die Griechenhelden neckend anrief, wobei sie die Stimmen ihrer Gattinnen nachahmte, wollte A. allein ihr antworten, aber Odysseus schloss ihm mit kräftiger Hand den Mund, bis Athene die Helena wegführte, und rettete so die Helden von dem drohenden Verderben, da Deiphobos seiner Gattin heimlich gefolgt war (Hom. Od. IV 271ff. Quint. Smyrn. XII 317. Apollod. ep. 5, 19 ed. Wagn. Ovid. Ib. 567). Aristarch schied die Erwähnung des A. (285–289) aus (Schol. zu v. 284; vgl. Welcker Ep. Cykl. II 255ff. Ameis-Hentze Anhang z. Od. I 107). Nach dem Scholion stammte die Geschichte aus dem epischen Cyklus, und zwar wahrscheinlich nicht, wie man bisher annahm, aus der kleinen Ilias (Welcker a. a. O. 244f.), sondern aus der Iliupersis des Arktinos (Wagner Apollod. ep. Vat. 235). Dass A. unter den Händen des Odysseus erstickt sei, ist wohl ein geschmackloser Zusatz des Tryphiodor (454ff. mit Wernickes Anm. zu v. 485. Tzetz. Posthom. 647).

[Wagner. ]