Anaxarete (Ἀναξαρέτη), eine kyprische Jungfrau aus dem alten Geschlechte des Teukros, liess die Liebe des Iphis, eines Jünglings aus niedrigem Stande, unerwidert, so dass er aus Verzweiflung an ihrer Thür sich erhängte. Als A. seinem Leichenbegängnisse vom Fenster ihres Hauses mit kaltem Trotze zusehen wollte, wurde sie zur Strafe für ihre Hartherzigkeit in Stein verwandelt. Dieses Steinbild stand in Salamis auf Kypros im Tempel der Ἀφροδίτη παρακύπτουσα (prospiciens), Ovid. met. XIV 698–760. Plut. amat. 20 (mit den Verbesserungen von Rohde Gr. Rom. 81). Hellenistische Legende, erfunden um die eigentümliche Haltung des salaminischen Tempelbildes der Göttin (πορνικὸν σχῆμα?; vgl. Aristoph. Pax 982) zu erklären. Dieselbe Geschichte, aber in seine Zeit gerückt, erzählt der Dichter bei Anton. Lib. 39 (Beischrift: Hermesianax in der Leontion) von Arkeophon und Arsinoe, der Tochter des Königs Nikokreon. Engel Kypros I 499. Rohde Rom. 79f. Usener Legend. der Pelagia XXII. Al. Enmann Kypros und der Ursprung des Aphroditekultus 25. Roscher Lex. I 334f. Bildliche Darstellung? Welcker Alte Denkm. V 24–35 (vgl. Götterlehre II 711).