Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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frommer Bruder von Katana (mit Anapias), Held bei einem Ausbruch des Aetna
Band I,2 (1894) S. 1943 (IA)–1944 (IA)
Amphinomos (Bruder des Anapias) in der Wikipedia
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5) Einer der beiden frommen Brüder von Katana, die bei einem Ausbruche des Aetna ihre Eltern auf ihren Schultern aus dem Bereiche der Gefahr trugen und auf wunderbare Weise von Feuer und Lava verschont blieben. Nach diesem Ereignisse hiess der Ort, an dem auch Steinbilder der Jünglinge aufgestellt waren, Εὐσεβῶν χῶρος. Die Geschichte wird sehr oft erwähnt (Senec. de benef. III 37, 2, vgl. VI 36, 1. Ps.-Aristot. [1944] de mundo 6 p. 400a 33ff. = Apul. de mundo 34 p. 131f. Goldb. = Ps. Aristot. mirab. ausc. 154. Paus. X 28, 4. Philostr. Apoll. Tyan. V 17. Sil. Ital. XIV 197. Martial. VII 24, 5. Auson. ordo urb. nob. 16; vgl. im allgemeinen Wernsdorf Poet. lat. min. IV p. 369ff.), die Namen des Brüderpaares Amphinomos und Anapias (Ἄναπις Anth. Pal. III 17; Anapius Val. Max. V 4 ext. 4. Solin. 5, 15. Claudian. carm. min. 17, 41) stehen bei Konon 43. Strab. VI 269 und (nur A., während der zweite Name oder der Hinweis auf ihn verderbt ist) Lucil. Aetna 626 (Quelle wahrscheinlich Poseidonios, vgl. U. Hoefer Konon, Text und Quellenuntersuchung [Greifsw. 1890] 82f.); andere Namen geben Hygin. fab. 154 (Damon und Phintias!). Aelian. bei Stob. flor. 79, 38 (Philonomos und Kallias). Solin. a. a. O. (Emantias und Kriton, nach syrakusanischer Tradition); der älteste Zeuge, der Redner Lykurg (Leocr. 95f.; vgl. Rehdantz S. 166) redet nur von einem Jünglinge, der seinen Vater rettet, wohl ungenau, da er bereits den Namen Εὐσεβῶν χῶρος kennt. Die Statuen des Brüderpaares beschreibt Claudian a. a. O. (de piis fratribus et de statuis eorum quae sunt apud Catinam), Reliefbilder im Tempel der Apollonis zu Kyzikos Anth. Pal. III 17 (nur Überschrift erhalten); Darstellung der Brüder auf Münzen von Katana Head HN 117. Catal. Brit. Mus. Sicily 52 nr. 70–79; auf römischen Münzen des M. Herennius (Babelon Monn. de la républ. Rom. I 539) und des S. Pompeius (Babelon a. a. O. II 353f.), beidemal als Symbol der pietas.