Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Chalkidier, den seine Söhne, als er gestorben, mit Wettspielen ehrten
Band I,2 (1894) S. 1899 (IA)–1900 (IA)
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7) Ein vornehmer Chalkidier, den seine Söhne, als er gestorben, mit Wettspielen ehrten, zu denen Hesiod von Aulis nach Chalkis hinüberfuhr – seine einzige Seefahrt –, um dort mit einem Hymnos den Siegespreis, einen Dreifuss, zu erringen. [1900] Hes. Op. 646ff. Später fasste man Homer als den Besiegten und erdichtete einen ἀγὼν Ὁμήρου καὶ Ἡσιόδου (s. d.) in Chalkis, unter dem Vorsitze des Ganyktor, Sohnes des Königs A. von Euboia. E. Rohde (Rh. Mus. XXXVI 1881, 420ff.; vgl. Busolt Gr. Gesch. I 314, 3. Christ Gr. Lit.-Gesch.² 76, 1) hält die Stelle der Ἔργα für eine Interpolation aus zwei verschiedenen Zeiten; jedoch lässt er die Erwähnung des A. auf alter echter Sage beruhen. Wer hingegen mit Kirchhoff Hesiodos Mahnlieder an Perses 72ff. an der Authenticität festhält, muss den A. für eine durchaus geschichtliche Persönlichkeit ansehen. In diesem Falle wird man auch wenigstens die Möglichkeit offen lassen, dass die Nachricht des Plutarch (conv. sept. sap. 10 und bei Procl. zu Hes. Op. 650), nach welcher A. im Lelantischen Kriege in einem Zweikampf (μονομαχοῦντα Vermutung K. F. Hermanns für ναυμαχοῦντα) fiel, nicht rein willkürliche spätere Erfindung ist. Zur genaueren chronologischen Bestimmung würde freilich auch dieses Material nicht ausreichen.