Aliphera (Ἀλίφηρα, auch Ἀλίφειρα geschrieben, vgl. Steph. Byz. und Head HN 352), Stadt in der arkadischen Landschaft Kynuria, nahe der Grenze von Triphylien, auf dem Rücken und am Fusse eines ansehnlichen Hügels über dem linken Ufer eines südlichen Seitenbaches des Alpheios; noch jetzt sind ausgedehnte Ruinen von den Ringmauern der Ober- und Unterstadt sowie die Grundmauern und Säulenreste zweier Tempel unter dem Namen τὸ κάστρον τῆς Νεροβίτσας erhalten, vgl. Ross Reisen und Reiserouten durch Griechenland I 102f. Curtius Peloponnesos I 360f. nebst Plan auf Taf. VII. Bull. hell. III 191. Die Stadt, deren Namen von einem Sohne des Lykaon, Alipheros, hergeleitet wurde, verehrte vor allen Gottheiten die Athene, deren colossales Erzbild, ein Werk des Hypatodoros und Sostratos (vgl. Brunn Gesch. d. griech. Künstler I 295), auf dem höchsten Gipfel des Hügels stand; ja die Göttin sollte nach einheimischer Tradition hier geboren sein, wofür man eine Quelle Namens Τριτωνίς und einen Altar des Zeus Lecheates (des Wöchners) als Beweise aufzeigte; ausser ihr wurden besonders Asklepios und ein Heros Μυίαγρος (der Fliegenfänger) verehrt. Paus. VIII 26, 5ff. Bei der Gründung von Megalopolis musste ein Teil der Einwohner dorthin übersiedeln, ja die Stadt selbst gehörte nun zum Gebiete von Megalopolis und wurde auch, nachdem der megalopolitische Tyrann Lydiadas sie aus Privatinteresse den Eleern überliefert hatte, durch Philipp V. von Makedonien demselben wieder einverleibt, vgl. Polyb. IV 77f. Liv. XXVIII 8. XXXII 5. Münzen Head HN 352.