Ἀσπένδιοι κιθαρισταί, nach Zenon von Myndos bei Zenob. Ath. III 161 (Ps.-Plut. 120); volg. 130 p. 40 Gott. (= Didym.; vgl. Crusius Anal. ad paroemiogr. 102, 1) und Ps.-Ascon. zu Cic. Ver. I 53 (= Didym.) Kitharspieler, die eine für zwei Hände bestimmte Kitharcomposition blos auf der Innenseite (ἐν τῷ ὀργάνῳ, intus) mit der linken Hand allein spielten, ohne die dem Publicum zugewandte Rechte (mit dem Plektron) zu benutzen; vgl. die Abbildungen bei C. v. Jan in Baumeisters Denkm. III 1542. In Aspendos stand, wohl in dem unten Sp. 1725 erwähnten Theater, die Statue eines solchen Kitharisten, die Verres mit vielen andern Kunstschätzen von dort entführte; Cicero II Verr. I 53: etiam illum Aspendium citharistam, de quo saepe audistis, id quod Graecis hominibus in proverbio, quem omnia intus canere dicebant, sustulit et in intimis suis aedibus posuit: ut etiam illum ipsum artificio suo superasse diceretur. Am Schluss spielt Cicero hier auf das bei Zenobios und Ps.-Ascon a. O. erklärte, ihm wohl aus einer Sprichwörter-Sammlung bekannt gewordene griechische Sprichwort an, wonach man Habsüchtige und Diebe so bezeichnete, weil die Ἀσπένδιοι τῶν κιθαριστῶν οὐδεμίαν φορὰν ἔξω φέρουσι, πάρας δὲ ἐν τῷ ὀργάνῳ. Dass bei den Römern Aspendius citharista sprichwörtlich gewesen sei, wie es nach A. Otto (Sprichw. d. Röm. 43) scheinen könnte, lässt sich nicht erweisen. Nur die Phrase sibi intus canit wendet Cicero (de leg. agr. II 68) noch einmal ähnlich an. Selbstverständlich ist Aspendius nicht Eigenname, was C. G. Zumpt, A. W. Zumpt (zu den angeführten Cicerostellen) und R. Volkmann (in der ersten Auflage) widerlegen zu müssen glaubten; nicht einmal Ps.-Asconius scheint das angenommen zu haben. Die naheliegende Vermutung, dass mit den Ἀ. κ. eigentlich nicht Kitharisten aus dem ziemlich obscuren Aspendos, sondern aus dem alexandrinischen Ἀσπενδία (vgl. die Musikeranekdote bei Athen. IV 174 D) gemeint seien, wird sich kaum wahrscheinlich machen lassen; auch der Kleinasiat Zenon hat sicher die pamphylische Stadt gemeint.