Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Landstrich in Hinterindien
Band II,1 (1895) S. 800
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Ἀργυρᾶ χώρα,[WS 1] ἐν ᾗ πλεῖστα λέγεται εἶναι μέταλλα ἀσήμου, hiess nach Ptolemaios VII 2, 3. 17 der Landstrich Hinterindiens, an dessen Küste der Fluss Sadas ausmündete und der Hafen Sada (skr. Dvağavatî, barm. Thwai.dwai, jetzt Sandowê) bestand, also das heutige Arakan oder Rakhang (skr. Yakša, prakr. Yakkha). Silberkörner wurden in den Bächen bei Basseïn gefunden (As. Res. XVI 389); auch besitzt die Schieferkette des Yuma.dong an ihrem Ostabhang vereinzelte Silberadern – eine Seltenheit auf indischem Boden! Ein sagenhafter Bericht des arabischen Kauffahrers Suleiman a. 850 p. 10 erwähnt hinter der Landspitze Khošnâmî (C. Negraës) hohe Berge, in denen Silbererze gefunden wurden. Doch hat sich bisher in indischen Schriftwerken von einem Lande Rağata-bhûmi oder -dvîpa, nach Analogie von Suvarṇa-bhûmi (Chryse, d. i. Pegu und Birma) und Tâmra-dvîpa (Chalkitis, d. i. Siam), keine Erwähnung vorgefunden, obwohl in Arakan seit 638 n. Chr. die Lehre Buddhas Eingang fand und schon weit früher brahmanische Colonien ins Land eingedrungen waren; Ptolemaios selbst gedenkt der Handelsfahrten der Kalinga (s. Apheterion) nach dem Hafen Sada. Den einheimischen Namen des Volkes Mug kennt Ptolemaios nicht; erst die arabischen Berichte sprechen von dem Reiche al-Mûğah und den dortigen lichthäutigen Bewohnern; λευκόχροες waren nach Ptolemaios die Bewohner von Chryse, und so werden noch jetzt die Leute von Rakhang und Birma geschildert.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Transkribiert: Argyra chora