Ἀναπίεσμα,[1] Vorrichtung im Theater, welche das Aufsteigen von Personen oder Gegenständen ermöglicht (‚Versenkung‘); vgl. Poll. IV 132: τὰ δὲ ἀναπιέσματα, τὸ μέν ἐστιν ἐν τῇ σκηνῇ ὡς ποταμὸν ἀνελθεῖν ἢ τοιοῦτόν τι πρόσωπον, τὸ δὲ περὶ τοὺς ἀναβαθμοὺς, ἀφ’ ὧν (?) ἀνέβαινον Ἐρινύες, s. Alb. [2062] Müller Griech. Bühnenaltert. 149f. So wenig diese Worte eine klare Vorstellung über Art und Verwendung des ἀ. geben, so wenig haben bisher die Theaterruinen sicheren Anhalt zur Beantwortung dieser Fragen gegeben. Es bleibt daher ungewiss, in welcher Zeit eine besondere Maschinerie für unterirdische Erscheinungen geschaffen worden ist. Die erhaltenen Dramen geben hierüber keinen Aufschluss; der Schatten des Darius taucht nicht aus dem Boden, sondern aus dem (gezimmerten) Grabe empor; der Schatten des Polydoros in Euripides Hekabe kommt durch die Parodos (oder aus dem Zelt, nach Schönborn Skene 233); vgl. auch χαρώνειοι κλίμακες. Inwieweit die von der Skene in die Mitte der Orchestra führenden unterirdischen Gänge, welche in mehreren Theatern, so in Eretria (Δελτ. ἀρχ. 1891, 21), in Sikyon, in Argos, in Magnesia am Maeander, in Tralles (Athen. Mitt. XVI 262. 363), gefunden worden sind, für solche Erscheinungen dienten, lässt sich bisher nicht feststellen. Die Annahme, dass im römischen Theater Personen (aus der Unterwelt) aus einem Unterraum in der Nähe des Vorhangs emporstiegen, beruht auf einer nicht völlig sicheren Emendation der Nachricht Schol. Bob. in Cic. Sest. 59, 126: in ea est (nämlich in der Ilione des Pacuvius) … argumentum ita dispositum ut Polydori umbra secundum consuetudinem scaenicorum ab inferiore aulaei (so Halm für aulae der Hs.) parte procedat (Friedländer bei Marquardt Staatsverw. III 548), s. Aulaeum und Theater.