Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Dichterischer Nebenname von Knidos
Band III A,2 (1929) S. 1929
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Σταδία, ἡ. 1) Plin. n. h. V 104 dichterischer Nebenname von Knidos auf der karisch-triopischen Chersonesos.

In Synodalverzeichnissen Le Quien Oriens Christ. I 917 Σταδεία, s. Ramsay Asia Min., dann bei byzantinischen Schriftstellern Georg. Acrop. XXVIII 49. Georg. Pach. I 220. Tomaschek Sitz.-Ber. Wien Phil.-Hist. Kl. CXXIV (1891) 40 (Portulane) ist es Name eines Städtchens, das nach den Portulanen südöstlich von der alten Knidos aus am Bybassischen Busen (jetzt Dátscha-Bai) lag, da wo jetzt Dátscha (Ντάτσα) sich befindet. In den nahe südlich von diesem liegenden Ruinen hatten Spratt, (Remarks on the Dorian Peninsula and Gulf [Archaeologia XLIX 1886, 34]) und Newton (Travels and Discov. II Karte) und Kiepert (FOA VIII. IX) Akanthos (o. Bd. I S. 1148, 10ff.) angesetzt. Hasluck (Ann. Br. Sch. Ath. XVIII [1911/12] 211) nimmt dort S. an und hält den jetzigen Namen für Umgestaltung des antiken. Das ist aus lautlichen und akzentuellen Gründen nicht angängig. Außerdem hat sich nach Kotsovíllis Λιμενοδείκτης² 423 Λιμὴν Ντάτσα der antike Name S. für ein Inselchen, das 1850 m östlich vom Hafen liegt, erhalten mit der gewöhnlichen Akzentveränderung (vgl. Σοφία, jetzt Σοφιά) Σταδιά. – Vielleicht ist der Name S. der Insel der ursprüngliche: die feststehende (im Gegensatz zu Πλωτή u. ä.) und dann auf ein späteres Städtchen übergegangen. Nach Paton (Class. Rev. 1889, 422) bildeten Akanthos, Bybassos (s. o. Bd. III S. 1098, 6ff.) an dieser Küste eine Gemeinde. Vielleicht bringen die beabsichtigten englischen Ausgrabungen mehr Licht.