Ihr, die in manchem Lied mich höret klagen,
Die Seufzer hört, die einst mein Herz genähret,
Als ich den Kelch des Jugendwahns geleeret,
Wo noch in mir ein andres Herz geschlagen;
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Dem Unbestand der Reden und der Klagen,
Wie eitles Leid und Hoffen mich bethöret,
Wird der, dem Amor seine Macht bewähret,
Verzeihung, ja auch Mitleid nicht versagen.
Der Wahn entfloh — wie ich des Volkes Schwarme
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Für lange Zeit zur Fabel ward, so brenne
Ich jetzt vor Schaam, wend’ ich den Blick zurücke.
[132] Mein Wahnsinn lohnt sich nun mit Schaam und Harme
Und Reu’, und daß ich deutlich nun erkenne,
Ein kurzer Traum sey, was die Welt entzücke.