Textdaten
<<< >>>
Autor: Otto Keller
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Pech
Untertitel:
aus: Schnitz ond Zwetschga!
S. 54–56
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1917
Verlag: Julius E. G. Wegner
Drucker:
Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[54]

 Pech.

D’r Karle ond d’r Fritz, sei Brueder,
Send älle boide Schenderlueder,
Was dia net älles schtellat a,
Des goht net uf a Kuahhaut na.

5
Was isch dia Mueder äls so froh,

Wenn glicklich isch d’r Obed do,
Send dia em Nescht, ond d’ Dier isch zua,
No hot dia guat Frau au ihr Ruah. –

Wia älle Dag, so heit au wieder,

10
Do hent d’r Karle ond d’r Frieder

Vom friaha Morga bis en d’ Nacht
Nex äls wia Lombereia g’macht;
Jetzt liaget se zelband em Bett,
Doch Ruah gibts oinaweg no net,

15
Se wuahlet, trotzdem ’s Grabesnacht,

Em Bett rom, daß d’ ganz Bettlad kracht.

Soviel en d’ Mueder au duaht wehra,
Dia Donndersbuaba net druf hera;
Jetzt ruft se von d’r Schtuba rei:

20
„Wenn’s jetzt koi Ruah gibt, – komm e nei!“

Doch ’s batt a-n-Augablickle bloß,
Drom fahrt se nei, reißt d’ Decke los
Und haut dem oina voller Groll
Em Donkla mächtich ’s Fiedla voll!

[55]
25
D’r Karle, (der isch vorna g’lega

Ond hot dia Prigel g’faßt derwega,)
Hot z’erscht a bisle g’heilt ond g’murrt,
Doch schliaßlich send se bald versurrt. –
Wer moint, ’s häb Ruah jetzt gä em Bett,

30
Der kennt dia zwoi Hallonka net;

Denn fenf Minuta dauert ’s blos,
Goht d’ Sauerei uf’s neie los.

D’r Mueder, weil se ’s gar z’ bont trieba,
Isch gar nex anders ibrich blieba:

35
Se packt da vorderscht wiederom,

Ond dreht en ganz energisch rom.
Nadierlich sieht se wieder net,
Wen se hot en d’r Mached g’het:
D’r Karle, weil der vorna liegt,

40
Hot au de zwoit Tracht Prigel kriegt.


Doch kaum isch d’ Mueder aus d’r Diera,
Heert mer da Karle lamentiera:
„So, ’s nächste Mol kommsch du jetzt dra,
Weg do, jetzt lieg i henta na!

45
Kommt d’ Mueder schliaßlich nomol rei,

Muß ’s dritt Mol net i wieder sei.
Der d’ Prigel kriagt, – jetz isch mer ’s z’ domm!“
Ond krappselt schleinigst henta nom.

Scheint ’s kennet se net garantiera,

50
Daß se koin Lärm jetzt meh verfihra,

Sonst briechtet dia zwoi Burscht em Bett,
Doch gwies den Schtellongswechsel net. –

[56]

Ond richtig, ’s goht a Weile bloß,
Goht d’ Kugelfuhr uf ’s neie los!

55
Ond d’ Mueder denkt, ’s wird ’s beschte sei,

I nemm da Batscher jetzt mit rei.

Scho will se noch em erschta langa,
Denkt se: Der hot scho zwoimol g’fanga.
Jetzt kommt d’r hentere an d’ Roi.

60
„Komm, Male, ’s nutzt de nex dei G’schroi“ –

Ond haut da Karle, o Maleer,
Zom dritta Mol barbarisch her.
Se legt da Batscher aus d’r Hand,
Jetzt endlich, jetzt isch Ruah em Land! –

65
Ja Karle, des send domme Sacha,

Doch wirscht no oft d’ Erfahrong macha:
Der oi hot Glick sei Lebatag
En äll ond jeder Lebenslag,
Em oina, was er treibt ond duaht,

70
Moit ’s Schicksal ällaweil halt guat,

Ond fir da ander, overwandt,
Hot ’s bloß da Batscher en d’r Hand!