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Seite 276 der Originalvorlage fehlt (Strophe 39–45) --Mapmarks (Diskussion) 23:42, 7. Nov. 2018 (CET)
Textdaten
Autor: Jens Christian Djurhuus
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ormurin Langi
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber: Venceslaus Ulricus Hammershaimb
Auflage:
Entstehungsdatum: ca. 1830
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Kopenhagen
Übersetzer: Arne List, 28. Juli 2006
Originaltitel: Ormurin Langi
Originalsubtitel:
Originalherkunft: Færøsk Anthologi Bd. 1, Kopenhagen 1891, S. 270–282.
Quelle: Scan der Originalausgabe auf Commons
Kurzbeschreibung: Berühmte färöische Tanzballade (ca. 1830) im alten Stil der Skaldendichtung.
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1.
 Wollt ihr nun mein Lied hören
 wollt ihr den Worten glauben
 von König Ólav Trygvason
 wird diese Weise handeln.

Refrain:

 Lärm tobt in der Halle,
 Reih dich ein in den Ring!
 Glücklich reiten Norweger
 zu Hildes Ting.


2.
 Der König lässt ein Schiff erbauen
 dort am flachen Strande
 Ormurin Langi das Größte war
 das je gemacht im Lande

3.
 Der Knörr entstand in Norwegen
 Gutes Holz ward für ihn verwendet:
 Siebzig Ellen und vier dazu
 war der Kiel zwischen den Steven.


4.
 Vergoldet waren beide Steven,
 Die Planken waren blau,
 Die Mastspitze war auch aus Gold,
 das weiß man noch genau.

5.
 Der König sitzt auf seinem Thron,
 und redet mit den Männern:
 "Wir sollten das salzge Meer befahren,
 das denke ich schon länger."

6.
 "Tragt an Bord die Rüstungen
 mit Panzern und blanken Schwertern,
 danach legt ihr vom Lande ab,
 und segelt fort von Norwegen!"

7.
 Froh und glücklich sagten die Männer:
 "Herr, wir werden dir folgen,
 ob du gehst in Frieden oder Krieg,
 wir fürchten nicht die steilen Wogen."


8.
 Da kam ein Mann den Berg hinunter
 mit großem Bogen in den Händen:
 "Der Jarl vom Ringereich
 lässt mich hierhin senden."

9.
 Der König dann das Wort ergriff
 voll Freude und Vergnügen:
 "Sag mir doch, du junger Mann,
 wie nennt man dich mit Namen?"

10.
 "Einar sollst du mich nennen,
 der den Bogen zu spannen weiß;
 "Tambur" heißt mein tapfrer Bogen,
 die Pfeile sind zum Schuss bereit."

11.
 "Höre zu, du junger Mann,
 willst du mit mir fahren,
 tu sollst mein Bogenschütze werden,
 den Ormurin bewahren."

12.
 Gemeinsam gehen sie zum Strand hinab
 mächtige und tapfere Kämpfer,
 Stämme zerbarsten und die Erde bebte
 als sie den Knörr zum Ufer stemmten.


13.
 Sie setzten seine Seidensegel
 es ging hinaus aufs Meer:
 ja sogar der König selbst
 den Ormurin Langi lenkte.

14.
 Im Land sprach es sich weit herum,
 dass die Norweger unterwegs waren;
 Dänemarks König und Schwedens König
 berieten sich zusammen.

15.
 Dänemarks König und Schwedens König
 treffen sich zum Rat,
 wie der König Norwegens
 schnell um die Ecke gebracht.

16.
 Die Botschaft ging an Erik Jarl
 - es passte gut ins Thema:
 "Er soll mit auf die Reise kommen,
 für den toten Vater Rache nehmen."

17.
 Erik schließt sich den Königen an
 mit Panzer und rotem Schilde:
 "Ólav, König von Norwegen
 hat meines Vaters Tod verschuldet."

18.
 Der Jarl steht auf dem Hallenboden,
 einen blanken Speer in den Händen:
 "König Ólav soll sehen,
 wie Hartes gegen Hartes ich wende"

19.
 So gingen sie zum Strand hinunter
 - schön war diese Truppe -
 Dänemarks König und Schwedens König
 und Jarl Erik war der Dritte.

20.
 Ihre drei Flotten fuhren
 aus dem Öresunde,
 Jarnbardur segelte vorweg
 der Jarl stand selbst am Ruder.

21.
 Dänemarks König das Wort ergriff
 er sagte also folgendes:
 "Wer den Ormurin Langi nimmt,
 darf ihn für sich behalten."

22.
 Erik denkt sich sich seinen Teil dazu:
 "Obwohl du das probieren mögest,
 bekommst du Ormurin Langi nicht
 mit dänischer Macht alleine."

23.
 Schwedens König sagte dann,
 und hielt dabei sein Messer:
 "Ich werde den Ormurin Langi nehmen,
 und koste es mein Leben."

24.
 Erik steht auf dem breiten Deck
 scharlachrot gekleidet:
 "Du nimmst den Ormurin Langi nicht,
 vorher sehe ich dich sterben."

25.
 Erik sagt zu seinen Männern:
 "Kämpfer werdet ihr treffen;
 steht tapfer und mannhaft,
 weil der Weg blutig wird."

26.
 Die Norweger auf dem Königsknörr
 können Messer gut schärfen:
 Geht wohl voran in hartem Streit,
 ansonsten werden wir sterben."

27.
 Erik sagt zu Finn dem Kleinen:
 "Du sollst bei mir stehen;
 du sollst selber mich verteidigen,
 falls ich in Gefahr gerate."

28.
 So lagen sie auf dem Sund draußen
 und warteten dort lange,
 sehnten sich nach dem norwegischen Knörr.
 um gegen Norwegens König zu kämpfen.

29.
 So lagen sie auf dem Sund draußen,
 und planten, zu gewinnen,
 hielten Tag und Nacht die Wacht
 Norweger wollten sie finden.

30.
 Nun soll das Lied zuende sein,
 ich singe nicht mehr weiter:
 jetzt soll der dritte Teil beginnen;
 merkt euch dies, ihr Leute.

31.
 Ólav segelt in der Ostsee,
 plant nach Hause zu fahren;
 als er in den Sund gelangt
 sieht er die Schiffsarmada.

32.
 Die drei Führer stehen an Land,
 halten Ausschau in die Ferne,
 im Süden sehen sie den prächtgen Knörr
 auf dem Meere gleiten.

33.
 Dänemarks König ergreift das Wort:
 "Möge mir alles gelingen;
 Christus segne meine Augen zwei,
 nun sehe ich Ormurin Langi."

34.
 Erik stand nicht weit von dort,
 und sagt zu seinen Männern:
 "Der König von Dänemark
 kann den Ormurin noch lange nicht erkennen."

35.
 Dort erschien ein größerer Knörr,
 die Jungs waren verwundert,
 Schwedens König sagt zum Jarl:
 "Jetzt sah ich wohl den Ormurin.

36.
 Legt nun mit den Schiffen ab,
 die Ruder nehmt in die Hände,
 lasst den Ólav nicht entkommen
 sein Gegenstück soll er erhalten!"

37.
 Erik schaut auf das Meer hinaus,
 und sagt zu seinen Männern:
 "Das schwöre ich beim wahren Gott,
 die können den Ormurin noch nicht erkenen."

38.
 Dänemarks König und Schwedens König
 mit roten Schäften in den Händen:
 "Jarl Erik hat wohl Angst,
 den Tod seines Vaters zu rächen."

39.
 Böse ward der Jarl darauf,
 er sagt im schlechten Sinne:
 "Was anderes als Wortbruch
 sollen die Norweger bekommen."


40.
 Erik steht auf grünem Rasen
 fängt jetzt an zu gehen:
 "Seid nun schnell auf euren Decks
 jetzt sehe ich Ormurin Langi!"

41.
 Alle sahen den Ormurin kommen
 alle waren verwundert,
 aus Seide waren die Segel gemacht,
 und der Steven war vergoldet.

42.
 (? Übersetzung unklar)
 Legten sie sich den Weg voran
 sowohl mit Schwertern und Lanzen,
 die Norweger sahen auf Ormurin,
 und zweifelten entgegen zu halten.

43.
 Ólav sagt zu seinen Männern:
 "Teuer sollen sie mich kaufen,
 Niemals fürchtete ich den Streit,
 und heut werd ich nicht laufen."

44.
 "Macht das Schiff nun kampfbereit,
 hinunter mit den Segeln,
 man soll sehen, wie Norweger
 geschickt mit Schwertern umgehen."


45.
 Úlvur der Rote auf dem Vorschiff stand
 Er hatte immer Glück
 "Fahrt nicht zu weit nach vorn
 der Ormurin ist viel zu lang"

46.
 Der König auf dem Achterdeck,
 in Scharlach war er gekleidet:
 "Nun sehe ich, mein Stevenmann
 ist sowohl rot als auch feige." (? Übersetzung unklar)

47.
 "König, du sahst mich nie so ängstlich
 ich traute mich immer zu kämpfen,
 pass du nur auf das Achterdeck auf,
 und ich werde den Steven verteidigen."


48.
 Ólav steht an Deck
 und redet zu seinen Männern:
 "Wem gehören diese vielen Schiffe?
 Ich kenne die noch gar nicht."

50.
 Da antwortete Torkil, des Königs Bruder,
 er sagte also Folgendes:
 "Dänemarks König und Schwedens König
 wollen dich tot sehen."

51.
 "Geht es gegen Norweger,
 sind die Dänen bange,
 besser wär's wenn sie zuhause säßen
 um Vogelschwärme zu fangen."

52.
 "Besser können die Schweden
 mit Opferschalen hantieren,
 als sich uns so zu nähern,
 dass das blutige Schwert gezückt werden muss."

53.
 Ólav ging das Achterdeck hinauf
 und fragte sich des Weiteren:
 "Wem gehören diese großen Schiffe,
 die hier an Backbord liegen?"

54.
 Antwortete Herningur, des Königs Schwager,
 er sagte also Folgendes:
 "Die gehören Erik Hákunsson,
 dem Tapfersten von allen."

55.
 Darauf antwortete Ólav nun,
 was man weithin erfahren hat.
 "Scharf werden Hildes Spiele,
 wenn Norweger gegeneinander kämpfen."

56.
 Schwedens König kämpfte gegen Ólav
 einen Morgen lang,
 es war wie ins Feuer zu schauen,
 die Schiffe krachten zusammen.

57.
 Die Norweger köpften und stachen
 mit Schwertern und mit Lanzen,
 die Schweden fielen so schnell
 wie Gras vom Stein verweht.

58.
 Der schwedische König schreit ganz laut,
 sie beten auf ihrem Fluchtweg:
 "Ich habe verloren die meisten Leut
 der Anblick macht mich traurig."


59:
 Dänemarks König drängte voran
 wollte wohl gewinnen,
 Die Norweger aber standen fest
 und konnten die Dänen ausdünnen.

60.
 Rauch stieg auf vom Schlachtgetümmel
 Der Sund färbte sich rot
 Damit war klar, dass die Dänen
 fliehen mussten.

61.
 Erik steuert auf den Ormurin zu
 mit dem glitzernden Schwert in den Händen:
 "Nicht, dass Ólav damit prahlen soll,
 dass ich mich schnell abwende."

62.
 Knarrende Planken, Knörr an Knörr
 keiner wollte fliehen:
 Köpfe und Körper fielen ins Meer,
 Schrecklich war's zu sehen.

63.
 Einar steht vor dem Achterdeck
 mit dem Wunderbogen, von dem es heißt,
 dass jeder Pfeil ein Treffer ist
 und der Feind einen weiteren Mann vermisst.

64.
 Einar spannt den Wunderbogen,
 der Pfeil spannt sich in der Sehne,
 der Pfeil fliegt über den Kopf des Jarls
 die Ruderpinne spritzt in Spähne.

65.
 Einar spannte den Bogen noch einmal,
 wollte den Jarl nun fällen,
 der Pfeil flog zwischen Arm und Seite,
 nichts konnte den Jarl verprellen.

66.
 Erik sagt zu Finn dem Kleinen:
 "Ich muss dich mal was fragen,
 wer ist das mit den scharfen Schüssen
 der will an meinen Kragen?"

67.
 Darauf sagte Finn der Kleine:
 - blutig waren die Hände -
 "Es ist jener große Mann,
 vor dem Achterdeck steht er."

68.
 Der Jarl sagte dann wiederum:
 "Dan rate ich dir dringend.
 Schieß den großen Mann dort ab,
 sonst muss ich um mein Leben ringen."

69.
 "Bei dem Mann kann ich gar nichts machen
 weil er nicht dem Tod geweiht ist,
 Die Bogensehne werde ich stoppen,
 da der Mann Glück hat."

70.
 Einar spannte ein drittes Mal
 wollte den Jarl nun treffen,
 da brach die Sehne mit Stahlgewalt,
 der Bogen kaputt nun.

71.
 Alle hörten die Sehne zerreißen,
 der König wunderte sich sehr:
 "Was ist das auf meinem Schiff,
 wo kommt der ganze Donner her?"

72.
 Da antworte Einar der Bogenschütze:
 - schmeißt seinen Bogen hin -
 "Nun ist Norwegen für dich verloren,
 o König, mein Herr!"

73.
 "Das Reich liegt in den Händen des Herrn
 und nicht im Zauberbogen,
 nimm dir einen von meinen Bögen,
 schau, was die vermögen."

74.
 "Schwach sind des Königs Bögen!"
 Möchte Einar lieber nicht sagen.
 "Ich nehme mir Schild und Schwert,
 an Hieben werd ich nicht sparen."

75.
 Noch stand Volk an beiden Steven
 darf ich kurz erinnern,
 doch traurig ging es Mittschiffs zu,
 weil sich dort das Volk verringerte.


76.
 Erik sprang an Bord des Ormurin
 mit dem Schwert in der Hand.
 Herning kam vom Achterdeck
 um gegen ihn zu kämpfen

77.
 Gekämpft wurde auf dem Mittelschiff
 möchte ich erzählen,
 der Jarl musste rückwärts springen
 zurück an Deck von Jarnbardur


78.
 Der Jarl wählte sich starke Kämpfer
 rar sind solche Leute,
 sprangen schnell an Bord,
 da musste Herning weichen.

79.
 Úlvur der Rote vom Vorschiff springt
 nun ist der Steven ledig,
 so floss Blut auf dem Ormurin,
 so dass das Schiff nun rot erschien.

80.
 Hart war der Kampf am Mittelschiff
 Schwerter schlugen auf Schilder
 Úlvur und Einar sind tapfere Kämpfer,
 Eriks kämpfer fallen.
 
81.
 Erik ein weiteres Mal
 hatte das Achterdeck erreicht,
 da sahr er, dass der Steven
 des Ormurin war genommen.

82.
 Der Jarl erhob sich das dritte Mal
 "Jetzt werde ich nicht nachgeben,"
 da fielen Úlvur und Herning
 mit allen ihren Männern.


83.
 Der König rief vom Heck hinab:
 "Nun ist die Niederlage klar;
 springt ins Meer, meine Männer
 hier gibts kein gutes Ende."

84.
 Der König sprang ins Meer hinein,
 die Kämpfer folgten ihm,
 des Königs Bruder der letzte war,
 sie taten, wie der König befahl.

85.
 Erik bekam so Ormurin Langi,
 was kein andrer konnte,
 er nahm das Ruder selbst in die Hand
 und steuerte ihn aus dem Sunde.