Odenwälder Hausbücher (Rezension Pfaff)
An der den Mundarten lebhaft zugewandten Dichtung nimmt in Georg Volk der Odenwald auch seinen guten Anteil. Volks Hausbücher, die ich in jedes Volksfreunds – im engern und weitern Sinne – Hand sehen möchte, bieten mehr als die gewöhnlichen Sammlungen mundartlicher Gedichte. So häufig überwiegt allzusehr das rein Komische, und leider sind oft solche Dichtungen nur in Vers gesetzte Spässchen, wie sie überall umgehen, ohne Kennzeichnendes, ohne den „Erdgeruch“ einer bekannten Landschaft. Gerade die neuern hessischen Mundartdichter sind größtenteils unerfreuliche Beispiele dafür. Keiner mehr hat die köstlichen Darmstädter Bilder „Datterich“ und „Der tolle Hund“ von Niebergall (Streff) erreicht. Volk nun hat mit gutem Bedacht einen andern Weg eingeschlagen. Ich finde es höchst lobenswert, wenn er die alte gute Volksweisheit – denn er selbst ist auch als Dichter doch nur ein Stück seines Volksstamms – sammelt und in heimischem Gewande vorträgt. Die Erzählungen, die er uns „auf der Ofenbank“ mitteilt, sind gleichfalls sehr lesenswert; sie gehören zum Bilde der Odenwälder Landschaft und sind wie die Gedichte und Sprüche mundartlich gedacht wie geschrieben. Das Sprüchlein: Schlechter Vezäihler, – Langweiler un Quäiler kann auf Volk nicht angewandt werden.