Neujahrswunsch des Wochenblattträgers 1815
des Wochenblattträgers
Viel Neues wieder alt
In anderer Gestalt
Verschwund’nes wieder da!
Ein großer Aufschluß nah, –
Der Zukunft goldner Stern
Bald in den Wolken, bleich,
Bald wieder strahlenreich!
Des Wünschens immer viel,
Und stets die Menschen gleich!
Ein wunderlich Geschlecht,
Getäuscht von Wahn und Schein,
Nie mit sich im Verein!
Das alte Rad der Zeit,
Wie dreht es sich herum
Schon manches Seculum,
Und dennoch kommts nicht weit.
An seinem Nestlein baut,
Und was mein frommes Blatt,
Nicht was die Zeitung hat,
Mit stillem Sinn beschaut,
Und, – geh es wie es geh,
Zu Land und auf der See, –
Des eignen Friedens lebt.
So spreche Fried und Ruh
Das uns die Zeit gebahr,
Geehrte, bei euch zu!
Zum höchsten Glücke weiht
Nicht Kiste, voll und schwer,
Nur die Zufriedenheit!