Textdaten
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Autor:
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Titel: Neue Reiseführer
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 484
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[484] Neue Reiseführer. Die schon so reiche Litteratur der Reisehandbücher hat auch in diesem Sommer sehr wertvolle Bereicherungen erfahren. In der altbewährten Sammlung von Meyers Reisebüchern, die im Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig erscheint, begegnet uns als völlig neues Unternehmen ein Reiseführer in die „Ostseebäder und Städte der Ostseeküste“. Es ist der erste Versuch, all die schönen Landstriche der waldumrauschten deutschen Ostseeküste vollständig und im Zusammenhange darzustellen. Bei der Gediegenheit seiner Ausführung setzt das Buch den Leser in die Lage, aus der Fülle der reizvollen Ortschaften, weiche dort als Sommerfrischen zu Ruf gelangten, sich einen den eigenen Bedürfnissen am meisten entsprechenden Aufenthaltsort auszusuchen. Das Buch ist aber auch ein sicherer Führer durch die Umgebung der Bäder, auf den Wanderungen an den Küsten und auf den Inseln der Ostsee. Denselben Dienst leistet es für alle Städte der Ostseeküste. 12 Karten und 16 Pläne sind dem ungemein praktisch eingerichteten Text beigegeben. Im gleichen Verlage erlebte das viel gerühmte Unternehmen „Der Hochtourist in den Ostalpen“ von L. Purtscheller und H. Heß eine zweite, vollständig umgearbeitete, stark vermehrte und auf drei Bände erweiterte Auflage. Diese handlichen Bände sind genau den Anschauungen und Bedürfnissen jener Besucher der Alpenwelt angepaßt, die im Besteigen auch schwieriger Bergspitzen geübt sind. Band I, mit 16 Karten, schildert die bayrischen und Nordtiroler Kalkalpen, die nordrhätischen Alpen, die Oetzthaler, Ortler- und Adamelloalpen. Band II, mit 14 Karten, hat die Salzburger und Berchtesgadener Kalkalpen, die oberösterreichischen und steirischen Alpen, die Zillerthaler Alpen, die Hohen und Niederen Tauern zum Gegenstand. Band III, mit 19 Karten, beschreibt das Gebiet der Dolomiten, der Karnischen Alpen und der südöstlichen Kalkalpen. Gleichzeitig erlebte der 3. Teil von Meyers „Deutschen Alpen“ die 4. Auflage. Auch sie erfuhr eine sorgfältige und durchgreifende Bearbeitung. Hier findet sich Wien, Ober- und Niederösterreich, Salzburg und Salzkammergut, Steiermark, Kärnten, Krain, Kroatien und Istrien in übersichtlichem Zusammenhange behandelt. Der Band enthält 12 Karten, 6 Pläne und 6 Panoramen. Demselben praktischen Gesichtspunkt, welchem die Dreiteilung des Meyerschen „Hochtouristen in den Ostalpen“ Rechnung trägt, findet sich auch die neue Auflage des berühmten Reisehandbuchs von Tschudi, „Der Tourist in der Schweiz“, die 34., angepaßt (Zürich, Verlag des Art. Institut Orell Füßli). Sie liegt in drei sehr handlichen Bänden vor, von denen der erste „Nordschweiz und Westschweiz“, der zweite „Urschweiz und Südschweiz“, der dritte die „Ostschweiz“ bespricht. Auch diese Auflage weist im Inhalt manche Erweiterung und Erneuerung auf, so völlig neu bearbeitete Karten vom Engadin, Vierwaldstättersee, Berner Oberland und Zermattthal. In Tschudis Werk ist gleichfalls auf die Bedürfnisse des Hochtouristen besondere Rücksicht genommen. Noch von anderen Reisebüchern der Meyerschen Sammlung als den obengenannten liegen neue Auflagen vor. Die 9. Auflage der „Rheinlande“, mit 20 Karten, 17 Plänen und 7 Panoramen, erfreut sich einer Neuerung, welche sie dem Gegensatz der geschilderten Landschaft zu der Hochalpenwelt verdankt. Den Rhein entlang findet der Radfahrer prachtvolle Straßen, um aufs genußreichste seinem Sport zu huldigen. Meyers „Rheinlande“ tragen jetzt diesem Umstände Rechnung. Die neue Auflage enthält eine ganze Reihe von Reiseplänen und eine große Zahl von Ratschlägen für Radfahrer. Der gleichen Neuerung freut sich auch die eben erschienene 8. Auflage des „Wegweisers durch den Schwarzwald“, welcher Odenwald, Bergstraße, Heidelberg und Straßburg mitumfaßt. Schildert er in letzterem Gebiet ja eines der herrlichsten Radlerreviere Deutschlands! Natürlich bleibt für den Fußwanderer in alter Weise gesorgt. Wie immer aber unsere Leser ihre Ferienreise ausführen, wohin immer sich ihr Marsch oder ihre Fahrt richte, an allen möge sich, dies wünschen wir aufs herzlichste, die Wahrheit des Liedes bewähren: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt!“