Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Mondlied
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 41–42
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons Google
Kurzbeschreibung:
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Mondlied.


Was gehn uns die Viertel an,
Uns beliebt das Ganze:
Uns der Mond gefallen kann
Nur in vollem Glanze.

5
Voll sei, was uns leuchten soll,

Drum, wo wir uns setzen,
Muß uns Füll’ ergötzen;
Unser Mond ist immer voll.

Nennt man Neulicht nicht die Zeit,

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Da der Mond nicht scheinet?

Doch das Licht der Fröhlichkeit
Uns, wenn’s sei, vereinet.
Auf ein Licht, das kommen soll,
Hoffen viele Narren;

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Wir nicht thöricht harren;

Unser Mond ist immer voll.

Erstes Viertel! mahnt’s euch nicht
An die Halbgestalten,
Die auf Erden Geist und Licht

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Türkisch niederhalten?

Ob der Mond zur Scheib’ auch schwoll,
Halb verbleibt ihr Leben.
Rund, wie Faß und Reben,
Unser Mond ist immer voll.

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Vollmond sei in Herz und Geist,

Wie in Glas und Beutel;
Flickwerk, wie die Welt zumeist,
Nur das Halb’ ist eitel.
Mancher Hund zwar mondan boll,

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Feindlich allem Hellen;

Was schiert uns sein Bellen,
Unser Mond ist immer voll.

Letztes Viertel – machst uns Pein
Nur, wenn wir im Zuge

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Singen, klingen, und der Wein

Schwindet in dem Kruge.
Wenn’s das letzte nun sein soll:
Westlich geht er nieder,
Östlich kommt er wieder;

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Unser Mond ist immer voll.


Wenn das volle Licht uns lacht,
Fangen wir’s in Säcken,
Um uns in der langen Nacht
Lichter anzustecken.

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Geht es unter’m Monde toll,

Uns ist Lust und Frieden
Voller Klang beschieden;
Unser Mond ist immer voll.