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Autor: Diverse
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Titel: Mitweida
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aus: Album der Sächsischen Industrie Band 2, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 2, Seite 92–96
Herausgeber: Louis Oeser
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
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Mitweida.


Zu den Fabrikstädten Sachsens, welche schon in der frühesten Zeit zu den wichtigeren zählten und diese Wichtigkeit bis in die neueste Zeit trotz aller Schwankungen, trotz aller Unglücksfälle, welche oft Alles zu vernichten drohen, und oft lange und empfindliche Pausen hervorriefen, behauptet haben, gehört auch das uralte Mitweida in dem reizenden und oft wild romantischen Zschopauthale, welches letztere überhaupt ein Sitz des Gewerbfleißes genannt werden kann, wie auch die Zschopau fast überall der Industrie dienstbar ist.

Die Lage Mitweidas ist der Entfaltung gewerblicher Thätigkeit sehr günstig, gutgebaute Straßen und vorzüglich die kaum eine Viertelstunde entfernte chemnitz-riesaer Eisenbahn erleichtern den Verkehr nach allen Richtungen. Von den blühenden Fabrikstädten Frankenberg und Hainichen ist es zwei Stunden entfernt, von Chemnitz vier, von Leipzig vierzehn und von Dresden fünfzehn Stunden, Entfernungen, die jetzt allerdings durch die Eisenbahnen bedeutend abgekürzt sind.

Mitweida, in der gemächlichen Volkssprache die Mitwaad – in alten Urkunden bisweilen auch Mitwerda genannt – ist einer der ältesten Orte Sachsens und es verdankt seine Entstehung den einst diese Gegend bewohnenden Sorbenwenden, die, nach Vermuthungen namhafter Geschichtsforscher, hier einen besuchten Opferort hatten, als welcher der sogenannte Galgenberg bezeichnet wird. Wir finden Mitweida bereits 922 erwähnt und es war schon damals wegen seines Bergbaues berühmt, welcher späterhin, bis in das fünfzehnte Jahrhundert in hoher Blüthe stand.

Ueber diesen Bergbau bei Mitweida und der Umgegend liegen noch eine Menge alter Berichte vor, welche beweisen, in welcher Ausdehnung derselbe damals betrieben wurde, so die schriftlichen Nachrichten vom Pater Dominicus, des Sixtus Harder, des Bergbeamten und späteren Bürgermeisters von Mitweida, Thomas Rüdiger.

Nach dem Bericht des Pater Dominicus baute man vom Jahre 927 an bis 1134, wo die Abmessungen nach Fundgruben und Maaßen aufkam, folgende Gruben nach sieben Lehnen:

1) „alte Fundgrube und Heereszug“ zu Biensdorf, auf Kupfer und Blei; auf dem Heereszug waren nur allein 250 Wasserknechte, und diese Grube gab von 928 bis 1423 beständig reiche Ausbeute;
2) „alte Hoffnung Gottes“ Zug zu Schönborn auf Silber und Kupfer;
3) „Aller Seelen“, 4) „Aller Heiligen“ und 5) „Sankt Bartholomäus“ Zug zu Grumbach auf Silber und Kupfer;
6) „Beherzter Staaras“ Zug (soll wohl heißen: „Harras“) zu Lichtenau;
7) „Sankt Cyriakus“ zu Falkenhain;
8) die Zeche zum „Dornbusch“ bei Schönborn;
9) die „drei Fichten“, 10) „Sankt Franziskus“, 11) „Sankt Hubertus“ und 12) „Frohnleichnam“ bei Krumbach;
13) „goldner Stern“ bei Ottendorf;
14) „Hans von Staaras“ (Harras) Zug bei Zschöpchen;
15) „heilige Kreuz“, 16) „Sankt Joseph“ und „Maria“ Zug im Hengstbusche bei Schönborn;
17) „Lichtenhains“ Zug bei Lichtenau;

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18) „Quittenhains“ Zug bei Schönborn;
19) „wunderlicher Schönberg“ Zug zu Zschöpchen;
20) „wilder Mann“ am Wolfsberge bei Schönborn;
21) „wilde Taube“ bei Ottendorf;
22) „Ilmbaum“ beim Pfaffenstein unweit Falkenhain;
23) „freudegrünender Schönberg“ bei dem Amselstein unter Dreiwörthen;
24) „sieben Frischlinge“ am Wolfsberge;
25) „alter Hirsch“ und „grauer Fuchs“ bei Ottendorf;
26) „heiliger Christus“ im schimmerischen (wahrscheinlich schönburgischen) Holze;
27) „rothe Marter“ (dies – sagt Schiffner –scheint Unsinn, ist es aber nicht; denn häufig findet man in Urkunden die Martersäulen schlechthin Martern genannt);
28) „Rößchens“ Zeche.

Hingegen sind, nach Dominicus Bericht, nach 1134 erst aufgedeckt worden:

29) „Linßgrube“, 30) „Dachsloch“, 31) „Diebshäuschen“ und 32) „neue Hoffnung“ zu Schönborn;
33) „Himmelfürst“ und 34) „neuer Segen Gottes“ zu Naundorf;
35) „Heiliger Lazarus“, 36) „Sankt Thomas“ und 37) die „Alaungrube grüne Birke“ bei Lauenhain;
38) „die Hermänner“ zu Biensdorf;
39) „Anton“ und 40) „Ritter Georg“ zu Rößchen;
41) „Heiliger Veit“ zu Ringethal;
42) „rother Hirsch“ und 43) „Fichtenbaum“ zu Kokisch. In dem Fichtenbaum fand man Gold.
44) „Kupferzeche“ zu Neusorge, auf Silber und Kupfer;
45) „Zeißighain“ und 46) „Zeißigbauer“, südlich bei der Stadt Mitweida;
47) „Zinngrube“ im Küchenwalde bei Ottendorf;
48) „heiliges Kreuz“ im Mühlwalde;
49) „Stahras“ (wieder Harras), 50) „Wunderspiegel“ und 51) „Sankt Cyriakus“ zu Merzdorf;
52) „Heiland“ zu Falkenhain;
53) „flüchtiger Merkurius“ im faulen Hunde, einer Gegend des mitweidaer Waldes, wo er sowohl der Zschopau als dem Dorfe Neudörfchen sehr nahe ist; es war dieses eine Quecksilbergrube, die nach Thomas Rüdigers Angabe noch 1334 im Gange war.
54) „goldene Sonne“ im rothen Berge;
55) „Ronnen“ in Neudörfchen;
56) „Tranktrögel“ zu Frankenau;
57) „König Salomon“ zu Seifersbach;
58) „heiliger Martinus“, 59) „Sankt Johannes“, 60) „Joachim“ und 61) „heilige Anna“ bei Lauenhain;
62) „Maria“ und 63) „Sonnenwirbel“ vor Ottendorf;
64) „Markgraf Otto“ zu Lichtenau;
65) „goldener Prinz“ bei Neusorge;
66) „alte Eisengrube“ bei Neudörfchen;
67) „bleierner Herkules“ im faulen Hunde, auf Silber und Blei;
68) „Trau auf Gott“, erschürft 1526, und 69) „Dornbusch“ bei Schönborn, letzterer zum zweiten Mal erschürft 1554;
70) „Biege“, 1563 bei Schönborn erschürft;

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71) „St. Georg“ und 72) „Kaisers“ Zug, an der Zschopau bei Schönborn, beides Seifenwerke, erstens 1578, letzteres 1594 angelegt;
73) „Münzers“ Zeche, und 74) „Rothings“ Zeche bei Biensdorf, in den Jahren 1604 und 1612 erschürft;
75) „Christina“ bei Falkenhain, 1620 angelegt;
76) „goldenes Lamm“ und 77) „wunderbar Leiden“ zu Rößchen, erschürft 1635 und 1636;
78) „Heinrich“ zu Mitweida, vor dem rochlitzer Thore, angelegt 1637;
79) „Augustus“ und 80) „Ritter“ zu Frankenau, aus den Jahren 1638 und 1640;
81) der „Treppenhauer“ oder „Trappenauer“ bei Sachsenburg, das Gegentrum des Heereszuges.

Schmelzhütten standen damals am merzdorfer Bache, am schönbörner Bleibache, dem seifersbacher Schmiedebache, zu Krumbach, Neudörfchen, Kokisch, Lauenhain, Falkenhain, Ringethal, Rößchen und am lauenhainer Vogelheerde; zu Neudörfchen befand sich ein Eisen- und Kupferhammer. Gold wurde bei Seifersbach, Ehrenbach, Kriebstein und auch bei Weisa geseift.

Bei diesem bedeutenden Umfange des Bergbaues waren natürlich auch die dabei verwendeten Arbeitskräfte sehr ansehnlich. Nach den vorliegenden Nachrichten bestand im sechszehnten Jahrhundert die mitwaidaer Bergknappschaft aus 164 Rottmeistern, 164 Rabischaufsehern (Steigern) und 5248 Knappen.

Dieser in so großartigem Maßstabe betriebene Bergbau der mitweidaer Gegend verfiel aber im Lauf der Jahre immer mehr. Das Aufblühen des freiberger und später des annaberger und schneeberger Bergbaus, wo die Ausbeute weit ergiebiger war, ja, zu Zeiten fast ins fabelhafte stieg, während hier das Erz in Abnahme begriffen war, veranlaßte eine Menge Knappen, sich nach jenen Revieren zu wenden; dazu kamen wilde Wasser, welche man bei den damaligen mangelhaften Hilfsmaschinen nicht zu bewältigen vermochte, Uneinigkeiten in den Gewerken, Kriege, welche die Gegend zu entvölkern drohten, wie die Einfälle der Hussiten und zuletzt der dreißigjährige Krieg, welcher recht eigentlich dem hiesigen Bergbau den Todesstoß versetzte. Am verderblichsten waren die Jahre 1286, 1315, 1424, 1551, 1624 und 1632 für das Bergwesen.

Nun verlor zwar die Regierung diesen Gegenstand nicht so ganz aus den Augen, und an Versuchen, den Bergbau wieder in Aufnahme zu bringen, fehlte es nicht, 1759 ließ auch das Oberbergamt auf Veranlassung der Regierung eine Generalbefahrung der hiesigen Gegend vornehmen, wo man genug Beweise erhielt, daß hier einst der Bergbau stark betrieben war, allein das Resultat dieser Untersuchung mochte nicht genügend erscheinen, denn es erfolgte nichts darauf und von allen den ehemaligen zahlreichen Gruben wurden nur noch einige bei Biensdorf und Sachsenburg bis in das neunzehnte Jahrhundert schwach betrieben, lohnten aber so wenig, daß sie nach und nach eingingen.

Als Denkzeichen der ehemaligen unterirdischen Arbeiten blieben in der Umgegend Mitweidas nur Halden und Pingen übrig, wie bei Lauenhain, Falkenhain, Weinsdorf, Neudörfchen, Krumbach, Schönborn, Sachsenburg und Biensdorf; bei Biensdorf befindet sich noch eine Pinge von mehr als zehn Ellen Tiefe und einen halben Scheffel Landes einnehmend. Außerdem sieht man noch bei Neudörfchen am rechten Zschopauufer Spuren von zwei hier ausgehenden Stollen.

Erst in neuester Zeit wurde der Bergbau auf Erze bei Schönborn wieder aufgenommen, und lebhafter betrieben.

Ein Theil der Einwohner Mitweidas wendete sich der Weberei von Linnenzeugen zu und dieselbe blühte schon im dreizehnten Jahrhundert, vorzüglich aber hob sie sich, als der Bergbau zu sinken begann. Besonders wurden sogenannte Bleichwaaren gefertigt und dieses rief die Anlage bedeutender Bleichen hervor. Mitweida galt nun für einen der gewerbreichsten Oerter der sächsischen Lande. Urkunden vom Jahre 1356 sprechen bereits von Bleichen- und Bleichenrichtern, nach welchen unter Andern Nikolaus Monhaupt, Münzmeister in Freiberg, eine Bleiche mit Verbietungsrecht erhielt.

[95] Nicht minder wurde die Tuchmacherei hier eingeführt und ihre Produkte erwarben sich großen Ruf. Der Wohlstand der Stadt hob sich bedeutend, und die Landesherrn, wie z. B. Markgraf Wilhelm der Einäugige 1401, suchten den Flor Mitweidas durch ertheilte Privilegien zu festigen und zu vermehren.

Dieser Wohlstand Mitweidas wurde 1450 plötzlich durch die Hussiten vernichtet, welche die ganze Stadt in einen Schutthaufen verwandelten, und so zwar, daß die gesammte Bürgerschaft beschloß, diesen Ort für immer zu verlassen, und nur das von den Landesherrn erlassene Verbot an die benachbarten Städte, auswandernde Mitweidaer bei sich aufzunehmen, zwang sie, die Stadt wieder aufzubauen, die sonst zu einem wüsten Platz geworden wäre.

Nun wurden die Weberei, die Tuchmacherei und die Bierbrauerei wieder mit Eifer zur Hand genommen und die Stadt hob sich schnell zu noch größerem Wohlstand als je vorher, so daß der bedeutende Brand von 1498 ihn nicht stören konnte, und als am 20. Juni 1551 die ganze Stadt durch Feuer so verwüstet wurde, daß nur noch zweiunddreißig Häuser stehen blieben, da sprach keiner der Abgebrannten eine Bitte um Beistand aus; ein Beweis des großen Wohlstandes und des dadurch genährten Stolzes des Ortes.

Die Stadt hatte damals 311 Bürger, 1554 gab es hier fünfzig Brauhäuser. An Bleichwaaren wurden durchschnittlich in einem Jahre 15,600 Ellen Leinwand und 2600 Ellen Schwäbisch gefertigt.

In dieser Blüthe erhielt sich die Industrie, trotz verschiedener Calamitäten, wie z. B. verheerende Seuchen, bis zu dem dreißigjährigen Kriege, welcher eine Menge Leiden über die gewerbreiche Stadt brachte und ihren Wohlstand vernichtete. Mord, Plünderung, Brand, Gelderpressungen folgten sich unaufhörlich. Der Brand vom 16. Mai 1624, wo innerhalb der Ringmauern nur fünf Häuser stehen blieben, verursachte einen Schaden von zweihunderttausend Thalern; 1626 starben an der Pest über tausend Einwohner, 1633 wieder 243 Menschen; 1657 wurde Mitweida zwei Mal rein ausgeplündert, und in Folge davon standen 1640 die meisten Häuser wüst. Zwei weitere Brände im Jahre 1672 und 1692 schienen bestimmt, den Untergang der Stadt zu vollenden.

Aber wieder rang sich Mitweida durch seine Thätigkeit empor und gelangte zu einer vorher nie erreichten Höhe. Erst ging es freilich langsam, aber von 1770 bis 1805 stand die Stadt in höchster Blüthe, ihre Einwohnerzahl hatte sich bis dahin verdreifacht, und es gab 900 Handwerksmeister. Zwar die Tuchmacherei war gesunken, aber dafür fertigte man nun viel Halbseidenzeuge, Plüsch, Flanell, rohen Kattun und Barchent.

Die jährliche Produktion Mitweidas in seiner Blüthezeit betrug jährlich im Durchschnitt 20,000 Stück Kattun, 2000 Stück Barchent, 3000 Stück Flanelle, dann noch viele Tücher, Wollentuch, Musselin, Segeltuch u.s.w. Außerdem arbeitete noch die Umgegend nach Mitweida.

Mehrere angesehene Handlungshäuser vermittelten den Verkauf der Fabrikate, und unter diesen war das von Lorenz das ansehnlichste. Lorenz, ein in seinem Fach ausgezeichneter Mann, hatte mit geringen Mitteln angefangen, durch glückliche Geschäfte aber, namentlich in Kattun und Barchent, arbeitete er sich empor, so daß er bald seine Concurrenten überflügelt hatte und sein Handlungshaus nicht nur das erste in Sachsen, sondern auch eines der größten auf Erden wurde, welches von dem kleinen Mitweida aus Verbindungen nach allen Weltgegenden hatte. Lorenz wurde in den Adelstand erhoben; er erwarb außer anderen Besitzungen nach und nach eilf Rittergütter und starb als der reichste Privatmann Sachsens.

Von dem Jahre 1812 an aber machte Mitweida auffallend rasche Rückschritte in seinem Wohlstand, alle Geschäfte stockten, viele Hände ruhten, die Kriegsjahre offenbarten ihren unheilvollen Einfluß; dann überschwemmten englische Fabrikate die Länder und Mitweidas Erzeugnisse vermochten mit denselben nicht zu concurriren; nicht einmal mit den jetzt schnell emporblühenden Fabriken der Nachbarstadt Hainichen konnte sich Mitweida in Wettstreit einlassen, da es starr und hartnäckig an seinen alten Fabrikaten festhielt, welche auf keinem Markte mehr begehrt wurden. Da kam es denn, daß nach Verlauf von sechs [96] Jahren schon in einem damals erschienenen Werke gesagt werden mußte: „Mitweida gehört jetzt zu den ärmsten Städten Sachsens.“

Bei dem späteren allgemeinen Aufschwung, welchen Sachsens Industrie nahm, ist indeß auch das altberühmte Mitweida nicht zurück geblieben, es nahm vielmehr, wenn auch nicht ohne Kampf, seine Stelle als wichtige Fabrikstadt unseres Vaterlandes wieder ein.

Die Hauptbeschäftigung Mitweidas ist jetzt die Baumwollenweberei, und es werden vorzüglich Barchent, Futterkattune, Flanells, Sarsenetts u.s.w. gefertigt. Die vorzüglichsten Fabrikanten dieser Branche sind: Joh. Gottfried Backofen, Gottl. und Traugott Dietze, C. F. Emmrich und Sohn, J. H. Rüdiger und Söhne, u.s.w.

Seidenwaaren liefern Wagner und Römer.

Baumwollenspinnereien giebt es drei, von denen die von Joh. Christ. Weiß in Weißenthal die ansehnlichste ist.

Ferner giebt es eine Schafwollenspinnerei und einige Strumpfwaarenfabrikanten, sowie sehr bedeutende Färbereien.

Schließlich sei bemerkt, daß Mitweida gegenwärtig in 618 Wohngebäuden 7210 Bewohner zählt. 1697 hatte es in 330 bewohnten Häusern 1600 Einwohner; im Jahre 1801 zählte man in 488 Häusern 3440 Einwohner, 1806 waren 500 Häuser mit 3770 Einwohnern vorhanden, 1850 aber gab es in 579 Wohngebäuden 6237 Bewohner, woraus sich für die letzten zehn Jahre eine Zunahme der Bewohner um tausend Köpfe ergiebt, eine Erscheinung, die eben nur in Fabrikstädten möglich ist.