Memento (Tucholsky)
Uns Junge hat es umgerissen –
Wir stehen draußen so im Feld,
wir glaubten schon, zu halten und zu wissen –
und da versank die ganze Welt.
wozu der Lehrer seine Lösung hat –
sie ist real und warf uns alle Tempel
und, was wir lieb gehabt, um – wie ein Kartenblatt.
Ihr mahnt den Jüngling, tapfer durchzuhalten.
doch was da in ihm war vom Guten, Alten,
das gibts in Zukunft alles nicht?
Der neue Wert, die neue Stufenleiter,
der oben und der unten – seltsam Spiel:
das was wir ehren, gilt nicht viel.
Muß das so sein? So darfs nicht bis zur Neige,
nicht bis zum Ende gehn. Wir bleiben rein.
Wir halten durch – es scheint mir gar nicht feige:
Sprecht euerm Jungen von der Kriegertugend,
doch davon auch, wenn hart der Panzer klirrt:
Daß er den Träumen seiner Jugend
soll Achtung tragen, wenn er Mann sein wird!