Textdaten
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Autor: Albert Traeger
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Titel: Mein Kind
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aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 475
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Mein Kind.


Schnell sind die Jahre vergangen –
Doch denk’ ich der bangen Nacht,
Als Du, jubelnd empfangen,
Zum Leben einst erwacht;

5
Mit freudezitterndem Munde

Küßt’ ich Dich inniglich
Und sprach aus Herzensgrunde:
Mein Kind, Gott segne Dich!

Festlich die Glocken erklangen,

10
Es schmückte Dein Haupt der Kranz;

Hoch glühten Deine Wangen,
Feucht war des Auges Glanz.
Eng hielt ich Dich noch umschlungen,
Und Wehmut mich beschlich;

15
Schwer hat sich’s mir entrungen:

Mein Kind, Gott segne Dich!


Schon lange bist Du geschieden,
Und ich blieb sehnend zurück;
In Deines Hauses Frieden

20
Wiegst Du Dein schönstes Glück;

Doch ob Dein Leben und Lieben
Sucht neue Bahnen sich,
Du bist mir doch geblieben:
Mein Kind, Gott segne Dich!

Albert Traeger