Mein Herz (Wilhelm Hertz)
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Mein Herz.
Mein Herz ist ein stiller Tempel,
Eine Domhall’ düster und hehr,
Da knieen wie bleiche Beter
Die trüben Gedanken umher.
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Es hauchen unsichtbare Orgeln Gar wundertiefen Klang,
Es wallet von Geisterlippen
Ein dumpfer Schlummergesang.
Und unten in Grabeshallen,
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Da schlafen im SterbekleidDie alten Tage der Liebe
Aus ferner, schöner Zeit.